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82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Arteriovenöse Malformation der Wange

Meeting Abstract

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  • corresponding author Mike Thranitz - Städtisches Klinikum Dessau, Dessau
  • Stefanie Hege - Institut für Pathologie, Städtisches Klinikum Dessau, Dessau
  • Stephan Knipping - Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Dessau

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod744

doi: 10.3205/11hnod744, urn:nbn:de:0183-11hnod7449

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Thranitz et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Arteriovenöse Malformationen gehören zu den seltenen Differenzialdiagnosen von Raumforderungen im Kopf- und Halsbereich. Diagnostik und Therapie sind daher anspruchsvoll und auf den individuellen Fall anzupassen.

Methode: Wir berichten über eine 74-jährige Patientin, welche sich mit einer seit Jahren bestehenden, inkonstanten, lageabhängig größendifferenten, indolenten Raumforderung im Bereich der linken Wange vorstellte. Eine B-Symptomatik wurde verneint. Als Nebendiagnose findet sich eine Neurofibromatose Typ 2. In der MRT demaskiert sich eine zystische Raumforderung in Lagebeziehung zur V. facialis. Sonographisch zeigte sich eine ausgeprägte zystische Struktur mit lageabhängiger Größe. Auffällige Lymphknoten finden sich nicht. Der Befund wurde als Gefäßmalformation interpretiert. Differentialdiagnostisch wurden sonstige Weichgewebs-tumore oder Malformation des lymphatischen Systems diskutiert.

Ergebnisse: Es erfolgte die komplette chirurgische Entfernung der Raumforderung unter Fazialismonitoring. Die histopathologische Untersuchung ergab den Befund eines arteriovenösen Hämangioms der Wange. Einzige postoperative Majorkomplikation war eine passagere Mundastschwäche des N. facialis.

Schlussfolgerung: Lageabhängig inkonstant größendifferente Raumforderungen müssen auch an die seltenen arteriovenösen Malformationen denken lassen. Die chirurgische Entfernung sollte unter funktionserhaltenden Maßnahmen erfolgen. Darin enthaltene arteriovenöse Shunts in unterschiedlichen Ausprägungen gehen mit einem erhöhten Blutungsrisiko, ansteigend mit dem Alter, und oft funktionellen Beeinträchtigungen einher. Die Diagnostik ist anspruchsvoll und die Therapie stark abhängig von der Ausprägung der arteriovenösen Shunts, dem Wachstumsverhalten des Tumors und dem Patientenalter.