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Entzündlicher Pseudotumor – Eine seltene Differentialdiagnose zum Parotismalignom
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Raumforderungen der Gl. parotis, die mit einer Schwäche des N. facialis einhergehen, müssen in der Regel als maligne Prozesse der Speicheldrüse angesehen werden. Anhand eines Fallberichts wird die sehr seltene differentialdiagnostische Möglichkeit eines entzündlichen Pseudotumors der Gl. parotis beschrieben.
Bei einer 44-jährigen Patientin, die sich mit einer Raumforderung der Regio parotidea vorstellte, wurde präoperativ aufgrund der Konsistenz des Tumors sowie einer diskreten Schwäche des N. facialis klinisch und radiologisch der V.a. ein Parotismalignom geäußert. Anhand der intraoperativen Schnellschnittdiagnostik ließ sich Malignität nicht mit Sicherheit ausschließen, erst die endgültige postoperative histologische Befundung ergab die Diagnose eines inflammatorischen myofibroblastären Pseudotumors der Gl. parotis in Form einer schweren chronisch-fibrosierenden Enzündungsreaktion unter Einbeziehung der intraparotidealen Nerven, Destruktionen der Gangstrukturen und Ausdehnung auf das periparotideale Gewebes.
Entzündliche Pseudotumoren können potentiell in jedem Organ auftreten, die Entstehung in der Gl. parotis ist jedoch bislang nur in Einzelfällen beschrieben. Die Ursache der Entzündung ist letztendlich bislang noch ungeklärt, jedoch muss auch eine potentielle autoimmune Genese im Rahmen des IgG4-Formenkreises abgeklärt werden.
Aufgrund der lokalen Destruktionen und zur Verhinderung eines Rezidivs sollte im Rahmen der primären Therapie eine möglichst vollständige Entfernung des Pseudotumors erfolgen. Dies kann, wie auch im vorliegenden Falle, die umschriebene Mitresektion von infiltrierten Nervenästen erforderlich machen.