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82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Lipom als seltene Entität im Kleinhirnbrückenwinkel

Meeting Abstract

  • corresponding author Pascal Werminghaus - Hals- Nasen und Ohrenklinik, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
  • Jörg Schipper - Hals- Nasen und Ohrenklinik, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
  • Thomas Klenzner - Hals- Nasen und Ohrenklinik, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
  • Petra Lohnstein - Hals- Nasen und Ohrenklinik, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
  • Stephan Macht - Institur für Neuroradiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod511

doi: 10.3205/11hnod511, urn:nbn:de:0183-11hnod5113

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Werminghaus et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Tumore des Kleinhirnbrückenwinkels (KHBW) sind häufig und in der Literatur mit bis zu 10% aller intracraniellen Tumore angegeben. Zu den häufigsten Entitäten zählen Akustikusneurinome (AKN) und Meningeome, die etwa 85–90% aller Tumore im KHBW ausmachen.Seltener sind Gefäßmalformationen, Cholestatome, Metastasten oder Epidermoidzysten.

Methoden: Wir präsentieren den Fall eines 42 jährigen Patienten, der sich mit einer Hörminderung und einem Tinnitus aurium links vorstellte.

Ergebnisse: Im MRT zeigte sich eine nativ signalreiche Läsion des KHBW links ohne Kontrastmittelaufnahme. Im CT Felsenbein stellte sich die Raumforderung homogen und fettisodens dar, was zur Verdachtsdiagnose eines Lipoms führte. Der Tumor wurde über einen modifizierten retrolabyrinthären,endoskopisch assistierten Zugangsweg dekomprimiert. Der Schnellschnitt bestätigte intraoperativ die Verdachtsdiagnose. Die Hirnnervenfunktion konnte erhalten werden. Die Dekomprimierung führte zu einem Wiederanstieg der Hörschwelle.

Schlussfolgerungen: Lipome gehören zu den seltensten Entitäten von KHBW-Tumoren. Bisher wurden wenige Fälle dokumentiert.

Für die chirurgische Planung bei Eingriffen am KHWB ist die Kenntnis der zu erwartenden Tumorentität von Vorteil. Als Zugangsweg werden vor allem der suboccipitale, transtemporale und der translabyrinthäre Zugangsweg gewählt. Komplikationen sind Schädigungen des Nervus facialis, des Hör- und Gleichgewichtsorgans sowie das Auftreten von Liquorfisteln. Bei jungen Patienten und dem Vorliegen eines gutartigen Tumors steht die funktionserhaltende Chirurgie im Vordergrund, wofür sich der von uns modifizierte retrolabyrinthäre, endoskopische assistierte Zugang eignet. Im unserem Fall war beim Vorliegen des gutartigen Tumors die Dekomprimierung ausreichend. Da der Tumor medial des Subarachnoidalraums direkt im Hirnstamm lag, hätte eine komplette Exstirpation die Gefahr der Invalidisierung erheblich erhöht.