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82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Die junge Tinnituspatientin mit Kiefergelenksbeschwerden – der typische Fall?

Meeting Abstract

  • corresponding author Veronika Vielsmeier - HNO-Universitätsklinik Regensburg, Regensburg
  • Ralf Bürgers - Zahnklinik - Prothetik, Regensburg
  • Tobias Kleinjung - HNO-Klinik, Regensburg
  • Berthold Langguth - Klinik für Psychiatrie, Regensburg
  • Jürgen Strutz - HNO-Klinik, Regensburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod501

doi: 10.3205/11hnod501, urn:nbn:de:0183-11hnod5013

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Vielsmeier et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Mit unserer Studie soll ein seit langem diskutierter Zusammenhang zwischen Tinnitus und Kiefergelenksbeschwerden näher untersucht werden. Neben einer systematischen Untersuchung und stomatognathischer Therapie der betroffenen Patienten soll auch ein Vergleich der Eigenschaften von Tinnituspatienten mit Kiefergelenks- und ohne Kiefergelenksbeschwerden vorgenommen werden.

Methoden: 951 Patienten der Zahnklinik mit Kiefergelenksbeschwerden wurden bzgl. einem möglicherweise vorhandenen Tinnitus befragt. 30 Patienten (3,2%) litten unter Kiefergelenks- und Tinnitusbeschwerden. Das Kiefergelenk wurde mittels Schienen-, manueller oder medikamentöser Therapie behandelt. Die Daten dieser Patienten wurden 30 Patienten unserer Tinnitusklinik ohne Kiefergelenksbeschwerden aus einem vergleichbaren Zeitraum gegenüber gestellt. Die beiden Patientengruppen wurden bzgl. Alter, Geschlecht und Hörverlust miteinander statistisch verglichen.

Ergebnisse: 25 Patienten erhielten eine Schienentherapie oder eine Physiotherapie. 36% beschrieben eine Besserung der Tinnitusbeschwerden. Die 30 Patienten mit Kiefergelenks- und Tinnitusbeschwerden waren überwiegend weiblich (60%). Ihr Durchschnittsalter war mit 42,37 Jahre im Vergleich zu den üblichen Patienten mit einem Durchschnittsalter von 52,75 Jahren deutlich jünger (p<0,05). Bezüglich ihres Hörvermögens waren die durchschnittlichen Hörschwellen der Tinnituspatienten mit Kiefergelenksbeschwerden besser als die der Vergleichsgruppe ohne Kiefergelenksbeschwerden (p<0,05).

Schlussfolgerung: Die Studie zeigt die Möglichkeit einer Besserung der Tinnitusbeschwerden durch Behandlung des Kiefergelenkes. Des weiteren wird deutlich, dass die Gruppe der Patienten mit Tinnitus- und Kiefergelenksbeschwerden jünger, besser hörend und weiblich ist.