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Im Rahmen der Audiologie-Initiative Niedersachen werden Vorschläge zur Modernisierung des HNO-ärztlichen Begutachtungsprozesses bei einer angezeigten beruflichen Lärmschwerhörigkeit erarbeitet und evaluiert. Zusätzlich zur Modernisierung und Ergänzung der Sprachtestverfahren wird die Berechnung von Sprachverständlichkeitsvorhersagen auf Basis des Tonaudiogramms mit Hilfe des Speech Intelligibility Index vorgeschlagen.

Zum Vergleich der nach dem bisherigen und dem neu vorgeschlagenen Vorgehen ermittelten Ergebnisse (prozentualer Hörverlust, MdE-/GdS-Abschätzung) wurde ein computerbasiertes Begutachtungs-Programmpaket entwickelt. Nach Eingabe der ton- und sprachaudiometrischen Messergebnisse in die Eingabemaske sind Berechnungen des prozentualen Hörverlustes auf neun verschiedenen Wegen möglich (auf Basis gemessener und vorhergesagter Werte). Im Ausgabefenster wird zusätzlich zu den prozentualen Hörverlusten für jeden Berechnungsweg auch ein Vorschlag für die MdE-/GdS-Abschätzung angezeigt.

Das Programmpaket ermöglicht einen schnellen Vergleich zwischen den auf verschiedenen Wegen berechneten prozentualen Hörverlusten. Dabei zeigt sich, dass Veränderungen auf der Erhebungsebene, z.B. die Hinzunahme eines Sprachtests im Störgeräusch, zu Veränderungen im Endergebnis führen können. Außerdem wird der Nutzen der Sprachverständlichkeitsvorhersagen erkennbar. Die Vorhersagen sind eine gute Alternative zum "prozentualen Hörverlust aus dem Tonaudiogramm", wenn keine realen Sprachtestmessungen möglich sind, und sie sind eine sinnvolle Ergänzung zu vorliegenden Sprachtestmessungen, da erhebliche Differenzen zwischen gemessenen und vorhergesagten Ergebnissen Hinweise auf Unstimmigkeiten im Untersuchungsablauf liefern können.

Unterstützt durch: Audiologie-Initiative Niedersachsen