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82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Hörerhaltende Operationstechnik zur Prävention von Gleichgewichtsstörungen nach Cochleaimplantation

Meeting Abstract

  • corresponding author Claudia Settevendemie - HNO-Klinik, Universität Frankfurt am Main, Frankfurt am Main
  • Marco Weller - Kaiserberg Klinik Bad Nauheim, Bad Nauheim
  • Roland Zeh - Kaiserbergklinik Bad Nauheim, Bad Nauheim
  • Timo Stöver - HNO-Klinik, Universität Frankfurt am Main, Frankfurt am Main

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod470

doi: 10.3205/11hnod470, urn:nbn:de:0183-11hnod4706

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Settevendemie et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Postoperative Gleichgewichtsstörungen gehören zu den häufigsten Komplikationen nach Cochleaimplantation. Es stellt sich die Frage, welche Faktoren im Hinblick auf Operationstechnik, Elektrodenauswahl und medikamentöser Therapie Einfluss nehmen und entsprechend prophylaktisch berücksichtigt werden können.

Methoden: Es wurden retrospektiv zwei Patientengruppen im Hinblick auf postoperative Gleichgewichtsstörungen verglichen. Eine Gruppe wurde hörerhaltend nach EAS-Technik, die andere Gruppe nicht hörerhaltend operiert. Alle Patienten unterzogen sich präoperativ einer Vestibularisprüfung. Im Falle einer postoperativ persistierenden Symptomatik innerhalb der ersten 3 Monate erfolgte eine erneute Vestibularisprüfung.

Ergebnisse: Von 93 Cochleaimplant-Patienten wurden 22 Patienten hörerhaltend nach EAS-Technik operiert. 15 Patienten zeigten innerhalb der ersten 3 Monate nach Operation eine Symptomatik in Form von neuaufgetretenen, persistierenden Gleichgewichtsstörungen. Von diesen symptomatischen Patienten wurde bei 9 Patienten ein Vestibularisausfall bzw. eine vestibuläre Untererregbarkeit nachgewiesen. Nur ein Patient der 22 EAS-Patienten gab 2 Monate postoperativ persistierende Gleichgewichtsstörungen an. Die Vestibularisprüfung zeigte hier kalorisch seitengleich erregbare Labyrinthe.

Schlussfolgerung: Zusammenfassend ist festzuhalten, dass im Gegensatz zur Vergleichsgruppe keiner der hörerhaltend operierten Patienten an einem postoperativen Vestibularisausfall leidet. Hieraus läßt sich folgern, dass die zur Anwendung kommenden chirurgischen Konzepte einer hörerhaltenden Operation und die atraumatischen Elektroden nicht nur für einen Hörerhalt eingesetzt werden, sondern auch die Inzidenz von Gleichgewichtsstörungen reduzieren können.