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Durchwanderung eines Coilingdrahtes in den Hypopharynx nach neuroradiologischer Intervention bei massiver Blutung nach Oropharynxkarzinom
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Blutungen im Kopf-Hals-Bereich bringen aus anatomischen Gründen eine Reihe diagnostischer Aufgaben und therapeutischer Probleme mit sich und stellen oftmals hohe Anforderungen an ein rasch koordiniertes ärztliches Handeln. Neben den klassischen chirurgischen Therapieoptionen bietet die interventionelle Radiologie die Möglichkeit der superselektiven Sondierung und Embolisation der zuführenden Gefäße an.
Wir stellen hier den interessanten Fall eines Patienten vor mit einem pT1 pN1 cM0 Oropharynxkarzinom, welcher nach der chirurgischen Therapie (laserchirurgische Zungen-grundteilresektion rechts, beidseitiger Neck-Dissection und Tracheotomie, Resektionsstatus R0) einer adjuvanten Radiochemotherapie zugeführt wurde. Zwei Monate nach Abschluss der Radiatio erfolgte der Tracheostomaverschluss. Es kam kurz darauf zu einer massiven Oropharynxblutung welche interventionell mit einem Coilingdraht embolisiert werden konnte. Wenige Monate nach der Intervention kam es zu einer Durchwanderung des Coilingdrahtes aus der embolisierten A. thyroidea superior in den Pharynx.
Mit diesem Beitrag stellen wir einen sehr ungewöhnlichen Verlauf nach neuroradiologischer Intervention vor. Vermutlich kam es, dass durch die ständigen Bewegungsabläufe im Pharynx zu einer Durchwanderung des starren Drahtes in das Pharynxlumen hinein.