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Nekrotisierende Fasciitis bei Peritonsillarabszessen
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Einleitung: Die nekrotisierende Fasciits ist eine potenziell lebensbedrohliche Komplikation schwerer Halsweichteilentzündungen. Das Charakteristikum der Infektion ist die rasante Ausbreitung, die im Verlauf deszendiert und zur Mediastinitis und Sepsis führen kann.
Methode: In der Zeit von März 2010 bis Oktober 2010 wurden am Städtischen Klinikum Dessau drei Patienten mit Peritonsillarabszess und konsekutiver nekrotisierender Fasciitis interdisziplinär behandelt. Die Therapie bestand in einem sofortigen chirurgischen Debridement, ausgiebiger Wunddrainage, frühzeitiger Tracheostomie und systemischer Breitbandantibiose.
Ergebnisse: Nach intensivmedizinischer Versorgung und chirurgischer Sanierung kam es bei allen Patienten zum Rückgang der Symptomatik. Alle Patienten konnten nach abgeschlossener Wundheilung entlassen werden. Bei einer Patientin konnte das Tracheostoma bereits verschlossen werden, ein Patient erhielt eine umfassende Anschlussheilbehandlung bei prolongiertem Verlauf. Eine Patientin verstarb kurze Zeit nach Entlassung, unabhängig vom Krankheitsbild, an internistischen Komplikationen.
Schlussfolgerung: Eine nekrotisierende Fasciits ist eine fulminante Infektionserkrankung und kann als schwere Komplikation nach Peritonsillarabszess auftreten. Frühe Diagnose, aggressives chirurgisches Debridement, intravenöse antibiotische Therapie und frühzeitige Tracheostomie können die Mortalität deutlich senken.