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82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Pfählungsverletzung des Halses

Meeting Abstract

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  • corresponding author Tobias Stripf - HNO Klinik, Ortenau Klinikum Lahr-Ettenheim, Lahr
  • Sandra Gunser - HNO Klinik, Ortenau Klinikum Lahr-Ettenheim, Lahr
  • Olaf Ebeling - HNO Klinik, Ortenau Klinikum Lahr-Ettenheim, Lahr

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod066

doi: 10.3205/11hnod066, urn:nbn:de:0183-11hnod0668

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Stripf et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Pfählungsverletzungen des Halses sind in Deutschland selten, in der Regel Schuß- oder Stichverletzungen im Rahmen von Rohheitsdelikten. Wir demonstrieren einen Fall eines 21-jährigen Mannes, der als Mitfahrer in einem PKW gegen einen Stapel Schnittholz geschleudert wurde. Dabei durchbohrte ein 8 cm dicker Holzpfahl den Hals von hinten paravertebral nach vorne rechts submandibulär. Bei wachem Patienten mußte die Feuerwehr zunächst den Pfahl mit einer Säge kürzen um ihn zu bergen. Eine Intubation erfolgte dann im erstversorgenden Krankenhaus.

Methode: Die klinische Diagnostik ergab eine beidseitige Fraktur des Unterkiefers sowie der Mastoidspitze. Arterielle Gefäße schienen unverletzt. Die V. jugularis war nicht darstellbar, ein Abriss am Foramen nicht auszuschließen. Es erfolgte die operative Entfernung unter Sicherung der Halsgefäße. Der Sinus sigmoideus wurde im Mastoid zur Sicherung des venösen Systems freigelegt.

Ergebnisse: Als Folgen der Verletzung blieben Narben am Hals, eine isolierte Parese der Unterlippe rechts sowie des N. accessorius rechts. Eine Tracheotomie war nicht notwendig.

Schlußfolgerung: Pfählungsverletzungen sind sehr selten, bei stumpfen Gegenständen kommt es erstaunlicherweise selten zu schweren Verletzungen der tieferen Halsstrukturen. Die Fremdkörper bahnen sich häufig den Weg entlang der Faszienräume und schonen Gefäße und Nerven. Nach vitaler Stabilisierung sollte eine Diagnostik mit CT zur Darstellung der Knochen und Gefäße erfolgen. Bei der operativen Entfernung steht das interdisziplinäre Handeln sowie die Kontrolle der Gefäße im Vordergrund.