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82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Myositis ossificans – eine wichtige Differentialdiagnose zu malignen Raumforderungen der Zunge

Meeting Abstract

  • corresponding author Daniel Neuberger - Klinikum Darmstadt,Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Darmstadt
  • Ingo Ott - Klinikum Darmstadt, Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Darmstadt
  • Dirk Brechtelsbauer - Radiologie Darmstadt, Darmstadt
  • Gerald Baier - Klinikum Darmstadt, Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Darmstadt

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod045

doi: 10.3205/11hnod045, urn:nbn:de:0183-11hnod0452

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Neuberger et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Myositis ossificans circumscripta ist eine heterotope Knochenneubildung in meist traumatisiertem Muskelgewebe. Die Lokalisation im Kopf-Hals-Bereich und insbesondere in der Zunge lassen differentialdiagnostisch primär an ein Malignom denken. Anhand eines Fallbeispiels sollen Diagnostik und Therapie einer extraskelettalen Knochenneubildung vorgestellt werden.

Kasuistik: Ein 63-jähriger Patient stellte sich mit Dysphagie und Dysphonie bei Nikotinabusus vor. In der klinisch-endoskopischen Untersuchung fiel eine Leukoplakie im rechten Sinus Morgagni sowie palpatorisch eine derbe Raumforderung (RF) im rechten Zungengrund auf. Im Rahmen der nachfolgenden Endoskopie wurde die Leukoplakie abgetragen und zusätzlich eine tiefe Probeexzision aus dem rechten Zungengrund entnommen. Trotz negativer Histologie wurde bei fortbestehendem Tumorverdacht eine Computertomographie des Halses veranlasst, in der sich eine RF des Zungengrundes mit irregulären Verkalkungsstrukturen ohne Verbindung zum Zungenbein darstellte. Im Rahmen der erneuten Endoskopie erfolgte eine laserchirurgische Teilresektion des Zungengrundes. Die histologische Aufarbeitung der erneuten Probe bestätigte den intraoperativen Verdacht auf eine extraskelettale Knochenneubildung. Bei relativer Beschwerdefreiheit wurde auf eine vollständige Resektion verzichtet.

Schlussfolgerung: Derbe Resistenzen im Zungengrund sollten stets mit bildgebenden Verfahren abgeklärt werden. Auch bei Verdacht auf eine Myositis ossificans muss stets eine histologische Abklärung erfolgen, da auch ein extraskelettales Osteosarkom oder -chondrom ausgeschlossen werden muss.