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82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Nachblutung nach Tonsillektomie – eine retrospektive Analyse unter besonderer Berücksichtigung der postoperativen Schmerztherapie

Meeting Abstract

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  • corresponding author Jörgen Kohl - AMEOS Klinikum St. Salvator, Halberstadt
  • Stephanie Drüg-Skamel - AMEOS Klinikum St. Salvator, Halberstadt
  • Klaus Begall - AMEOS Klinikum St. Salvator, Halberstadt

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod029

doi: 10.3205/11hnod029, urn:nbn:de:0183-11hnod0295

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Kohl et al.
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Gliederung

Text

Nachblutung nach Tonsillektomie – eine retrospektive Analyse unter besonderer Berücksichtigung der postoperativen Schmerztherapie.

Einleitung: Die Tonsillektomie ist eine der häufigsten HNO-Operationen. Hauptkomplikation dieses Eingriffs ist nach wie vor die Nachblutung. Aus diesem Grund werden immer wieder Studien zu diesem Thema durchgeführt und auf nationalen und internationalen Kongressen diskutiert. Dabei stellt besonders eine inadäquate Schmerztherapie immer einen Riskofaktor für die Nachblutung nach Tonsillektomie dar.

Zielsetzung: Zur Vorbereitung einer kontrollierten, klinischen Studie wurde an unserer Klinik eine retrospektive Analyse der Tonsillektomien vom 01.01.2009 bis zum 30.06.2010 durchgeführt. Es erfolgte eine Aufarbeitung der Nachblutungen nach den Kritierien Blutungszeitpunkt, Alter, Art des Eingriffs, Jahreszeit, Notwendigkeit einer konservativen oder operativen Intervention, Erfahrenheit des Operateurs, verwendete Analgetika und relevante Nebenerkrankungen. Die Ergebnisse der gobalen Gerinnungstests Prothrombinzeit und partielle Thromboplastinzeit wurden nur im Falle einer Nachblutung notiert.

Ergebnisse: Im o.g. Zeitraum unterzogen sich 792 Patienten einem solchen Eingriff. In 9,58% der Fälle kam es zu einer Nachblutung, wobei zu etwa gleichen Teilen eine operative oder konservative Blutstillung erfolgte (47,1 vs. 52,9%). Für die postoperative Analgetikatherapie wurden Präparate der Wirkstoffe Diclofenac, Paracetamol, Metamizol, Ibuprofen und Dipidolor verwendet. Die meisten Patienten erhielten nach dem Eingriff Voltaren dispers® (83,8%). Die Nachblutungsrate unter Voltaren® betrug 11,6%, bei Verwendung anderer Analgetika kam es in 10% der Fälle zu einer Nachblutung.

Schlussfolgerung: Ein Vergleich der Anwendung von Voltaren vs. anderen Präparaten zur postoperativen Analgesie, ergibt keinen signifikanten Unterschied hinsichtlich der Nachblutungsrate.