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Erste Erfahrungen mit sialendoskopischer, intrakanalikulärer Kortikoidapplikation bei chronischer Sialodochitis
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Gliederung
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Einleitung: Als Sialodochitis wird die chronische Entzündung des Gangsystems der Kopfspeicheldrüsen bezeichnet, welche häufig mit einer chronischen Sialadenitis kombiniert ist. Die Genese ist häufig unklar. Das Beschwerdebild besteht aus einer Speichelabflußstörung mit Sekretstauung, fibrinöser Exsudation und rezidivierenden Sialadenitiden. Primäres Therapieziel ist die Symptomatik zu lindern, selbst wenn keine kausale Behandlung möglich ist.
Methoden: Die Diagnosestellung erfolgte sialendoskopisch nach vorherigem sonographischen Ausschluß einer Sialolithiasis. Es wurden folgende Gruppen prospektiv untersucht: Bei der ersten wurde eine wiederholte intrakanalikuläre Instillation von jeweils 4 mg Dexamethason in Abständen von 2 Wochen durchgeführt. Als Kontrollgruppen dienten Fälle die mit einer systemischen Kortekoidtherapie oder mit einer NaCl-Lösung-Instillation behandelt wurden. Die Nachkontrolle erfolte ebenfalls sialendoskopisch.
Ergebnisse: Es wird das posttherapeutische Symptomprofil gruppenspezifisch dargestellt. Bei einem großen Patientenanteil konnte nach Kortikoidinstillation eine Besserung der Hauptsymptome beobachtet werden. Die intrakanalikuräre Applikation wurde gut vertragen ohne Auftreten von Nebenwirkungen.
Diskussion: Die Effektivität der systemischen Kortekoidtherapie bei chronischer Sialodochitis ist statistisch bereits belegt. Ziel dieser Arbeit ist es, die Wirksamkeit der topischen Anwendung vergleichend zu prüfen, wofür auch die in der Literatur beschriebene eosinophile Inflammation des Gangsystems bei Sialodochitis spricht. Die Auswertung der Erfolgssignifikanz gegenüber der NaCl-Kontrollgruppe könnte Hinweise auf einen möglichen hydraulisch-dilatierenden Spülleffekt der intrakanalikulären Instillation liefern.