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Klinische Surrogatparameter in der nasalen Allergenprovokation
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Die Provokation am Erfolgsorgan ist Goldstandard in der Diagnostik der allergischen Rhinitis. Die Frühphase wird vor allem durch die IgE-vermittelte Wirkung von Mastzellen dominiert. Für die Beurteilung der therapeutischen Wirksamkeit ist die Spätphase von Interesse, da Sie eher dem Bild einer natürlichen Allergenexposition entspricht. Die Spätphase ist T-Zell vermittelt und involviert Zytokine wie z.B. IL-4, IL-13 & IL-5 sowie Mediatoren wie cysLT & PGD2. Zur Symptombeurteilung werden Fragebögen, visuelle Analogskalen, ärztliche Beurteilungsscores und die anteriore Rhinomanometrie eingesetzt. Methoden: Im Rahmen einer Substudie erhielten 6 Probanden mit allergischer Rhinitis eine nasale Allergenprovokation mit Gräserpollenextrakten und wurden über 24 Stunden klinisch beobachtet. Mittels visueller Analogskalen, ärztlicher Symptombeurteilung und anteriorer Rhinomanometrie wurden Symptomprofile erstellt und mit Zytokin- und Mediatorprofilen korreliert. Ergebnisse: Die anteriore Rhinomanometrie korrelierte signifikant mit der visuellen Analogskala für nasale Obstruktion (Spearman r=-0.3566, p=0.0052) und erreichte nahezu Signifikanz mit dem nasalen Surrogatparameter PGD2 (Spearman r=-0.2374, p=0.0678). Der ärztliche Beurteilungsscore erreichte keine Signifikanz. Diskussion: Die Definition von lokalen Surrogatparametern ist ein komplexer Prozess und impliziert neben der Identifikation potentieller Endpunkte auch deren Validierung. PGD2 stellte sich als robuster Parameter dar, der in einem adäquat gepowerten Kollektiv eine Surrogatfunktion darstellen könnte. Die gute inverse Korrelation zwischen analog skalierten Symptomen und mittels anteriorer Rhinomanometrie detektiertem nasalen Flow erlaubt eine interne Plausibilitätsprüfung der erhobenen Daten.