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Knorpeltechniken in der Mittelohrchirurgie: Vergleich mit anderen Rekonstruktionsmaterialien
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Einleitung: Ziel dieser Studie war ein Vergleich der funktionellen und morphologischen Langzeitergebnisse nach Tympanoplastik mit verschiedenen Materialien.
Methoden: Nachuntersuchung von Patienten. Ermittlung der Rezidivperforations- und Prothesenprotrusions-häufigkeit. Im Reintonaudiogramm gemessene Schalleitungskomponenten (ABG) gemittelt über die Frequenzen 0.5, 1, 2 und 4 kHz dienten zur Quantifizierung der Hörverbesserung.
Ergebnisse: 81 Patienten konnten nachuntersucht werden. Die Nachbeobachtungszeit lag durchschnittlich bei 3,2 Jahren (1–6 Jahre). Die Paukenabdeckungen erfolgten mit Temporalisfaszie (n=3), mit Perichondrium (n=37), mit einer Knorpel-Perichondrium-Insel (n=28) und mit der Knorpelpalisadentechnik (n=13). Bei Patienten mit einer Tympanoplastik Typ I (n=42) wurde eine gemittelte ABG von 16,6±6,5 dB praeoperativ und von 9,3±3,8 dB postoperativ gemessen. Zwei Rezidivperforationen (Perichondrium) wurden beobachtet. Eine Tympanoplastik Typ III erfolgte mittels Titanprothese (PORP n=18, TORP n=13), mit einem klassischen Typ III (n=5) und mit einer Steigbügelüberhöhung durch autologen Amboß (n=3). Die gemittelte ABG betrug praeoperativ 26,4±12 dB und postoperativ 14,4±6,4 dB. Eine Protrusion der Titanprothese ergab sich in einem Fall. Die audiologischen Ergebnisse der unterschiedlichen Methoden zur Trommelfellrekonstruktion waren vergleichbar. Bei der Tympanoplastik Typ III zeigte sich eine Tendenz zu besseren Hörergebnissen nach Titan-PORP Implantation.
Schlussfolgerung: Die Verwendung von Knorpeltechniken zur Trommelfellrekonstruktion ermöglicht die Vermeidung von Rezidivperforationen. In dieser Studie erzielten die unterschiedlichen Materialien zur Paukenabdeckung vergleichbare audiologische Ergebnisse.