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81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Präoperative transkutane/-nasale Embolisation eines juvenilen Angiofibroms mit Flüssigembolisat (Onyx®)

Meeting Abstract

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  • corresponding author Karim Zaoui - Universitäts-HNO-Klinik, Heidelberg, Deutschland
  • Stefan Rohde - Neurologische Klinik, Abteilung für Neuroradiologie, Heidelberg, Deutschland
  • Peter K. Plinkert - Universitäts-HNO-Klinik, Heidelberg, Deutschland
  • Ingo Baumann - Universitäts-HNO-Klinik, Heidelberg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod096

doi: 10.3205/10hnod096, urn:nbn:de:0183-10hnod0963

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Zaoui et al.
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Gliederung

Text

Das Angiofibrom ist ein benigner, verdrängend wachsender, gefäßreicher Tumor. Der Altersgipfel der fast ausschließlich männlichen Patienten liegt zwischen dem 10.–25. Lebensjahr. Häufigster Ursprungsort ist das Foramen sphenopalatinum als auch der mediale Keilbeinflügel.

Bildgebende Verfahren wie MRT&CT liefern wichtige Informationen über die Tumorausdehnung. Eine Probeexzision zur Histologiesicherung ist aufgrund der hohen Blutungsgefahr obsolet. Die digitale Subtraktions-Angiographie (DSA) mit der Möglichkeit einer transarteriellen Embolisation sollte präoperativ durchgeführt werden, um das operative Blutungsrisiko zu minimieren.

In diesem Fall stellte sich ein 22-jähriger Patient mit einem ausgedehnten Angiofibrom links bei ausgeprägter Beschwerdesymptomatik vor. Eine präoperativ durchgeführte Angiographie ergab den Verdacht auf gefährliche Kollateralen aus tumorversorgenden Ästen der A. maxillaris interna nach intraorbital bzw. intrancraniell, so dass auf eine transarterielle Embolisation mit Partikeln verzichtet wurde. In einem zweiten Eingriff (in Vollnarkose) wurde der mediale Tumoranteil über einen transnasalen Zugang sowie über einen transkutanen suprazygomatischen Zugang linksseitig (laterales Kompartiment) direkt punktiert und unter kontinuierlicher angiographischer Kontrolle mit einem Flüssigkeitsembolisat (Ethylen-Vinyl-Alkohol-Copolymer, Onyx®) komplikationslos embolisiert. Der Tumor konnte anschließend ohne wesentlichen Blutverlust operativ entfernt werden.

Bei gefäßreichen Kopf-Hals Tumoren ist die transkutane direkte Tumorembolisation mit Flüssigembolisaten eine Alternative zur herkömmlichen transarteriellen Partikelembolisation und sollte insbesondere bei Patienten mit gefährlichen Gefäßanastomosen Anwendung finden.