Artikel
HPV16/p16-positive Halsmetastasen weisen beim CUP-Syndrom auf den Primärtumor im Oropharynx hin und sind ein signifikanter prognostischer Marker
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 17. April 2009 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Das optimale diagnostische Vorgehen und auch die Therapieverfahren bei Patienten mit CUP-Syndrom sind bislang nicht definiert. Da das klinische und biologische Verhalten dieser Tumoren sehr heterogen ist, werden präoperative prognostische Marker benötigt, um die Therapie zu stratifizieren und die Ergebnisse zu verbessern.
Methoden: Wir analysierten 49 Patienten mit CUP-Syndrom. Die einheitliche diagnostische Abklärung umfasste CT/MRT, Sonographie von Hals und Abdomen, FDG-PET, Panendoskopie, Nasenrachen-Kürretage, Tonsillektomie und Blindproben aus dem Zungengrund. Alle Patienten erhielten eine Neck dissection und eine postoperative Radio(chemo-)therapie. Die Lymphknotenmetastasen wurden bezüglich der p16-Expression mittels Immunhistologie und bezüglich des HPV-DNA-Nachweises mittels PCR untersucht. Wenn die Primärtumoren identifiziert wurden, wurden diese ebenfalls untersucht. Die Nachuntersuchungszeit betrug im Mittel 34 Monate. Das Gesamtüberleben und rezidivfreie Überleben wurde analysiert und nach den molekularen Markern stratifiziert.
Ergebnisse: In 39% der Fälle wurde nach diagnostischer Abklärung das Primum gefunden. Beim Nachweis von HPV-DNA in der Halsmetastase konnte signifikant häufiger der Primärtumor im Oropharynx lokalisiert werden (P=0,002). Patienten mit p16-positiven Tumor hatten ein signifikant besseres Gesamtüberleben nach 5 Jahren (33% vs. 69%, P=0,045). Auch in der Gruppe, bei denen das Primum nicht gefunden werden konnte, wiesen die Patienten mit einer p16-positiven Halsmetastase eine günstigere Prognose auf.
Schlussfolgerungen: HPV-DNA-Nachweis und p16-Immunhistologie können helfen beim CUP-Syndrom den Primärtumor zu lokalisieren und sind ein prognostischer Marker bei diesen heterogenen Tumoren.
Unterstützt durch: Jean-Uhrmacher Institut für HNO-Forschung