gms | German Medical Science

80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Raumforderung des Schildknorpels

Meeting Abstract

  • corresponding author Ender Öztürk - Universitäts-Hals-Nasen-Ohrenklinik Essen, Essen
  • Zeynel Abidin Dogan - Universitäts-Hals-Nasen-Ohrenklinik Essen, Essen
  • Agnes Bankfalvi - Institut für Pathologie und Neuropathologie, Essen
  • Götz Lehnerdt - Universitäts-Hals-Nasen-Ohrenklinik Essen, Essen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod222

doi: 10.3205/09hnod222, urn:nbn:de:0183-09hnod2225

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Öztürk et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Ein 46-jähriger Patient stellte sich mit einer erstmals vor ca. 1 Jahr aufgefallenen, schmerzlosen prälaryngealen Raumforderung vor.

Klinischer Befund: Diese war tastbefundlich nicht vom Schildknorpel abgrenzbar, bzw. gegenüber diesem nicht verschieblich. Im CT zeigte sich ein etwa 3,6 cm großer, glatt umrandeter solider und weitgehend verkalkter tumoröser Prozess mit einem Tumorzapfen bis zum Pharynx. Nebenbefundlich bestand eine Hyperurikämie mit Gichttophi beider Hände.

Therapie und Verlauf: Es folgte eine Exstirpation des im Bereich der Prominentia laryngealis lokalisierten Tumors. Die histologische Aufarbeitung entsprach einer tumorförmigen Manifestation eines prälaryngealen Gichttophus.

Schlussfolgerung: Die Gicht stellt eine Funktionsstörung des Purin-Stoffwechsels und/oder einer Störung der renalen Harnsäureausscheidung dar. Unregelmäßig wiederkehrende akute Gichtattacken der Gelenke und Harnsäureablagerungen, sog. Gichttophi, sind klinisch charakteristisch. Eine Manifestation der Gicht im Bereich des Kehlkopfes ist selten. Heiserkeit und Schluckbeschwerden können zu den Symptomen gehören. Zumeist ist das Cricoarythaenoidgelenk betroffen. Die chirurgische Entfernung kann neben einer histologischen Abgrenzung gegenüber einer malignen Neubildung zur Besserung der Symptome indiziert sein. Eine medikamentöse Therapie bei symptomatischen laryngealen Tophi ist wenig Erfolg versprechend. Bei manifester Hyperurikämie oder weiteren klinischen Befunden wie Gelenk-Veränderungen sollte an eine entsprechende Grunderkrankung mit exzeptioneller Manifestation gedacht werden.