gms | German Medical Science

80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Hyperbare Sauerstofftherapie (HBO) zur Behandlung einer spontanen ösophagotrachealen Fistel – ein Fallbericht

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author Dana Paulsen - HNO-Klinik, MLU Halle-Wittenberg, Halle
  • Kerstin Neumann - HNO-Klinik, MLU Halle-Wittenberg, Halle
  • Annett Sandner - HNO-Klinik, MLU Halle-Wittenberg, Halle

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod128

doi: 10.3205/09hnod128, urn:nbn:de:0183-09hnod1285

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Paulsen et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Ösophago-tracheale Fisteln stellen im HNO-Bereich oft ein großes Problem dar. Standardtherapien sind lokale Fistelverschlüsse und Lappenplastiken. Aber gerade bei multimodal vorbehandelten Patienten ist der Erfolg eines operativen Fistelverschlusses nicht immer garantiert.

Material und Methode: Im vorliegenden Fall war es 20 Monate nach abgeschlossener Tumortherapie zum Auftreten einer spontanen ösophagotrachealen Fistel vermutlich infolge einer Mikroverletzung durch die Kanüle gekommen. Aufgrund der Fistelausdehnung von über 2 cm kam ein Primärverschluss nicht in Frage. Der operative Verschluss mittels Lappenplastik wurde vom Patienten abgelehnt, zudem bestand ein Zustand nach Defektdeckung mit Radialislappen und adjuvanter Radiotherapie bis 64 Gy, was die Lokalsituation schwierig gestaltete.

Wir entschlossen uns deshalb zur HBO-Therapie. Hierzu wurden insgesamt 30 Sitzungen durchgeführt.

Ergebnisse: Unter dieser Therapie verkleinerte sich die Fistel soweit, dass ein Sprechventil (Bloom-Singer) eingesetzt werden konnte. Der Patient spricht drei Monate nach Implantation gut und kann sich vollständig oral ernähren, bei stabilen Wundverhältnissen.

Schlussfolgerung: Die HBO-Therapie kann in bestimmten Fällen als ultima ratio bei ösophago-trachealen Fisteln indiziert sein.