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80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Spezifische Komplikationen bei bilateraler Versorgung mit Cochlea Implantaten

Meeting Abstract

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  • corresponding author Jan Wagner - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin
  • Dietmar Basta - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin
  • Arne Ernst - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin
  • Ingo Todt - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod097

doi: 10.3205/09hnod097, urn:nbn:de:0183-09hnod0970

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Wagner et al.
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Gliederung

Text

Die operative Versorgung mit Cochleaimplantaten birgt neben allgemeinen chirurgischen Komplikationen das Risiko der Verletzung von vestibulären Rezeptoren und der Chorda tympani. Das Auftreten von vestibulären Defiziten, Schwindelbeschwerden und Geschmacksstörungen nach bilateraler Versorgung mit Cochlea Implantaten sollte retrospektiv untersucht werden.

20 Patienten (Alter 11–78 Jahre), zwischen 1999 und 2007 beidseitig implantiert, wurden präoperativ und 6 Wochen postoperativ auf Schwindelbeschwerden und Geschmackstörungen hin untersucht. Die Funktion vestibulärer Rezeptoren wurde mittels eines Fragebogens für den subjektiven Eindruck (Dizziness Handycap Inventory, DHI), kalorischer Spülung für den lateralen Bogengang und vestibulär evozierter Potentiale (VEMP) für die Sacculusfunktion überprüft. Die Überprüfung des Geschmackssinns erfolgte mittels Fragebogen und Geschmackstests.

Bei 5 Patienten kam es zu einer Zunahme der Schwindelbeschwerden (höherer DHI-Score) postoperativ, ein Patient war postoperativ kalorisch auf der implantierten Seite nicht mehr erregbar, VEMPs waren nach 4 Operationen postoperativ nicht mehr ableitbar. In 6 Fällen beklagten Patienten Geschmackstörungen bei unverändertem postoperativen Geschmackstest.

Eine beidseitige Schädigung vestibulärer Rezeptoren und der Chorda tympani können die Lebensqualität von Patienten entscheidend beeinflussen und sollte daher in den Entscheidungsprozess vor einer bilateralen Versorgung mit Cochleaimplantaten einbezogen werden. Hier gilt es, das Risiko eines möglichen Sinnesverlust gegen den relativen Hörgewinn einer bilateralen Versorgung abzuwägen.