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In-vitro-Untersuchungen zur Verträglichkeit von Magnesiumlegierungen als Grundlage für die Entwicklung von biodegradierbaren Stents für die Nasennebenhöhle
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Zur Entwicklung biodegradierbarer Stents für den Einsatz bei der endoskopischen Ostiumerweiterung zur Behandlung einer chronischen Sinusitis wurden verschiedene Magnesiumlegierungen hinsichtlich ihrer Biokompatibilität und Gewebsverträglichkeit untersucht.
In Zellkulturexperimenten wurden neben der Verträglichkeit der in den Legierungen verwendeten Metalle Magnesium, Calcium und Aluminium die Freisetzung von Metallionen aus Legierungen und eine Beeinflussung der Zellvitalität durch diese Legierungen untersucht. Untersuchungen zur Gewebsverträglichkeit im intakten Zellverband wurden am isoliert perfundierten Rindereuter durchgeführt. Die Magnesiumlegierungen wurden in die Unterhaut implantiert (direkter Bindegewebskontakt) sowie in die Zitzenzisterne eingebracht (Schleimhautkontakt). Nachfolgend wurde die Gewebsverträglichkeit mittels Erfassung der Zellvitalität und Messung der Freisetzung von proinflammatorischen Mediatoren als Parameter einer Gewebsirritation untersucht.
In den Zellkulturexperimenten zeigte sich für Magnesium in Konzentrationen oberhalb von 10 mmol/l eine zytotoxische Wirkung. Calcium und Aluminium erwiesen sich bereits in Konzentrationen von etwa 10 bzw. 0,1 mmol/l als zellschädigend. In den Experimenten am isoliert perfundierten Rindereuter zeigten sich zwischen den verwendeten Legierungen Unterschiede, wobei sich Reinmagnesium und eine 0,8% Calcium enthaltende Legierung als viel versprechend erwiesen.
In In-vitro-Untersuchungen wurde eine grundsätzliche Eignung von Magnesiumlegierungen als Implantatmaterial gezeigt. Diese Ergebnisse bieten die Grundlage zur Auswahl von geeigneten Legierungsmaterialien zur Entwicklung von Prototypen biodegradierbarer Nasennebenhöhlen-Stents zur In-vivo-Testung.
Unterstützt durch: Dieses Projekt ist Bestandteil des Sonderforschungsbereiches (SFB) 599 Biomedizintechnik, gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG).