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Auswirkungen des Nikotin-Entzugs auf die Überlebenszeit bei HNSCC Patienten
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Hintergrund: Anhand einer Kohorte von Patienten mit Oropharynxkarzinomen (T1 bis T4) haben wir sowohl Überlebenszeiten, Rezidivneigung und Metastasierungsverhalten von Patienten mit Nikotin- und/oder Alkohol-Abusus als auch die Veränderungen der prognostischen Parameter nach Beendigung der Exposition gegenüber diesen Schleimhautnoxen untersucht.
Methoden: Dazu wurden retrospektiv klinische Untersuchungsdaten der Jahre 1979 bis 2003, die jeweils in der HNO Klinik der LMU München erhoben worden waren, evaluiert. Insgesamt kamen 809 Patientendaten zur Auswertung, die allesamt im Rahmen einer standardisierten klinischen Untersuchung dokumentiert und den gleichen Therapieschemata zugeführt worden waren. Lückenhafte Patientenakten (n=254) wurden von der Auswertung ausgeschlossen.
Ergebnisse: Die 5-Jahres-Überlebensrate der beobachteten Kohorte betrug 45,5%. Insgesamt 540 Patienten (66.7%) waren aktive Raucher, 101 (12,5%) Patienten waren Ex-Raucher, d.h. sie stoppten den Nikotinabusus nach der Tumordiagnose. Im Falle der Raucher fand sich eine hoch signifikante Reduktion der 5-Jahres-Überlebensrate (38,2%) im Vergleich zu den Nichtrauchern (61,8%) und Ex-Rauchern (43,1%), (p=0,0007).
Schlussfolgerung: Anhand dieser Studie lassen sich signifikante alters- und geschlechtsunspezifische Unterschiede zwischen Nichtrauchern, Ex-Rauchern und Rauchern nach Diagnosestellung eines HNSCC feststellen. Hier wird erneut die prognostische Relevanz einer kategorischen Aufklärung über Risikofaktoren im Rahmen der Tumornachsorge deutlich.