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Chirurgische Therapie beim Madelung Fetthals
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Einleitung: Der Madelung Fetthals ist durch das diffuse, langsame Wachstum nicht-gekapselter Lipome im Hals- und Nackenbereich charakterisiert. Bei dieser multilokulären Fettgewebsneubildung spricht man von einer Lipomatose. Es handelt sich um eine seltene Erkrankung unklarer Äthiologie, ein Zusammenhang mit übermäßigem Alkoholkonsum wird diskutiert. Bis dato sind ca. 200 Fälle beschrieben. Vorwiegend sind Männer mittleren Alters betroffen.
Zu Anfang stehen meist kosmetische Aspekte im Vordergrund. Der Madelung Fetthals kann jedoch in fortgeschrittenem Stadium aufgrund einer Kompression von Nachbarstrukturen zu Dysphagie, Dyspnoe und Sprechstörung führen. Eine kausale Therapie gibt es nicht.
In unserem Fallbeispiel handelt es sich um einen 42-jährigen Mann mit einer schmerzhaften submentalen und cervikonuchalen Rezidivlipomatosis nach Voroperation. Es besteht eine posttraumatische Neuritis des N. auricularis links und eine Dyspnoe im Schlaf.
Methode: Radikale Ausräumung der Lipome bds. über eine Neck dissection mit Teilresektion der Glandula parotidea re, Submandibulibektomie links sowie eine Exstirpation der Raumforderungen submental und cervikal bds..
Ergebnisse: Postoperativ zeigt sich ein symmetrischer Aspekt bei reizlosen Wundverhältnissen. Das funktionelle und kosmetische Resultat ist mehr als zufrieden stellend.
Schlussfolgerung: Die radikale chirurgische Entfernung des lipomatösen Gewebes bei verdrängend-kompressivem Wachstum mit konsekutiver Begleitsymptomatik oder kosmetisch unbefriedigendem Äußeren gilt als Therapie der Wahl um eine Rezidivlipomatosis zu verhindern.