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Automarkerregistrierung über Zahnschiene: Ein neues Verfahren zur bildgestützen Chirurgie an der lateralen Schädelbasis
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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Fragestellung: Problem beim Einsatz von Navigationssystemen an der lateralen Schädelbasis ist die Referenzierung, da anatomisch eindeutige Landmarken fehlen. Wir haben eine neue Referenzierungsmethode mit akzeptabler Genauigkeit bei vertretbarem Aufwand entwickelt.
Material und Methoden: An einer individuell angepassten Zahnschiene aus der Zahnärztlichen Prothetik wurde ein Referenzierungskörper fest im Bereich der Wange angebracht. Dieser Körper besteht aus 3 Reflektorkugeln und 6 CT/MRT Markern, die vom Navigationsgerät (Vector Vision® compact, Brainlab) automatisch erkannt werden. Es wurden ein Kadaverschädel, ein Proband und 2 Patienten 20mal referenziert, bzw. navigiert operiert. Zusätzlich wurde ein Ohrmuschelabdruck (Impegrum®) mit einem Zielmarker zur Evaluation der Genauigkeit hergestellt.
Ergebnisse: Die Zahnschiene zeigte eine hohe reproduzierbare Passgenauigkeit, was die Vorraussetzung für brauchbare Ergebnisse war. Es konnten am Kadaverschädel am Zielmarker Abweichungen von durchschnittlich 0,55mm gemessen werden. Die Patienten wurden an einem Cholesteatom, bzw. Glomus jugulare Tumor operiert. Die Abweichung am Zielmarker betrug 0,8mm und 0,7mm. Intraoperative Landmarken (Stapes, rundes Fenster, Promontorium, Tuba auditiva) konnten exakt lokalisiert und ohne klinische Abweichung angesteuert werden.
Schlussfolgerung: Die Zahnschienenreferenzierung bietet eine schnelle und nicht invasive Methode zur Anwendung der CAS an der Laterobasis. Die gemessenen Genauigkeiten sind für Operationen in diesem Bereich akzeptabel. Die Schiene muss trotz des Gewichtes des Referenzierungskörpers fest sitzen. Für die Zukunft soll zusammen mit Brainlab eine Software zur vollautomatischen, zeitsparenden Offline-Referenzierung entwickelt werden.
Unterstützt durch: Firma Brainlab, Heimstetten