gms | German Medical Science

78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2007, München

Extranasopharyngeales Angiofibrom der vorderen Schädelbasis während der Schwangerschaft: ein Fallbericht

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author Christoph Schmid - HNO, Graz, Graz, Österreich
  • Alfred Beham - Institut für Pathologie, Medizinische Universität, Graz, Österreich
  • Alexander Pilhatsch - Institut für Radiologie, Medizinische Universität, Graz, Österreich

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod577

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2007/07hnod577.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2007

© 2007 Schmid et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Juvenile Angiofibrome außerhalb des Nasenrachenraumes sind außerordentlich selten. Bislang wurden erst 69 derartige Fälle in der internationalen Literatur beschrieben, darunter noch keines, das von der vorderen Schädelbasis ausging. Angiofibrome treten fast ausschließlich bei Männern im Jugendalter auf.

Dies ist erst der 2. veröffentlichte Fall eines Angiofibroms bei einer Schwangeren.

Methoden: Wir berichten von einer 29jährigen Patientin, die gegen Ende ihrer 2. Schwangerschaft mit rezidivierender Epistaxis und behinderter Nasenatmung symptomatisch wurde. Postpartal wurde ein extranasopharyngeales Angiofibrom diagnostiziert. Dieses wurde nach Angiographie und Embolisation der versorgenden Arterien endonasal endoskopisch reseziert. Die Patientin ist bis heute (follow up 18 Monate) rezidiv- und beschwerdefrei.

Ergebnisse: Anhand repräsentativen und aussagekräftigen Bildmaterials zeigen wir, dass die Läsion histologisch und immunhistochemisch die gleichen Charakteristika wie juvenile nasopharyngeale Angiofibrome bei Männern aufwies. Die präoperative Angiographie zeigte, dass die Läsion hauptsächlich aus dem Externa-Strömungsgebiet versorgt wurde, bei allerdings ebenfalls nachgewiesener Vaskularistion aus der A. carotis interna.

Schlussfolgerungen: Extranasopharyngeale und nasopharyngeale Angiofibrome sind histologisch und immunhistochemisch ident. Es gibt histopathologisch keinen Unterschied zu entsprechenden Läsionen bei Männern.

Die nachgewiesene Versorgung aus dem Externa- und Internaströmungsgebiet lässt eine Entstehung aus Plexusresten einer unvollständig zurückgebildeten 1. Pharyngealbogenarterie, wie von Schick für Nasopharynxangiofibrome postuliert, auch für extranasopharyngeale Angiofibrome möglich erscheinen.