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78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2007, München

Dysphonie durch Bamboo nodes

Meeting Abstract

  • corresponding author Rose Fintelmann - Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde der LMU München, München
  • Eva Hilgert - Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Abt. für Phoniatrie und Pädaudiologie, München
  • Klaus Krüger - Rheumazentrum der Medizinischen Poliklinik, Klinikum Innenstadt, LMU München, München
  • Ilona Nejedlo - Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Abt. für Phoniatrie und Pädaudiologie, München

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod474

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2007/07hnod474.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2007

© 2007 Fintelmann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Rheumatische Erkrankungen wie Systemischer Lupus Erythematodes oder Sjögren-Syndrom können sich im Kehlkopf in Form von multiplen zystischen Veränderungen der Stimmlippen, den so genannten „Bamboo nodes“, manifestieren und zu organischer Dysphonie mit funktionellen Begleiterscheinungen führen. Unser Ziel war deshalb festzustellen, inwieweit die Stimme auch ohne operative Maßnahmen stabilisiert werden kann.

Methode: Wir führten bei drei Patientinnen mit Dysphonie infolge von multiplen zystischen Stimmlippenveränderungen bei rheumatischer Grunderkrankung eine Stimmtherapie durch. Die Befunde wurden vor, während und nach Abschluss der Behandlung mittels Lupenlaryngoskopie, Farbvideostroboskopie und ausführlicher Stimmuntersuchung einschließlich Stimmfeldmessung dokumentiert.

Ergebnisse: Bei allen drei Patientinnen konnte bereits während der Stimmtherapie Verbesserung der Stimmqualität und stimmlicher Belastbarkeit sowie deutliche Rückbildungstendenz der zystischen Veränderungen festgestellt werden. Eine Patientin hat die Therapie vorzeitig abgebrochen. In den beiden anderen Fällen zeigte sich bei der zwei Jahre später durchgeführten Nachuntersuchung eine weitgehend euphone und gut belastbare Stimme.

Schlussfolgerung: Bei den im Rahmen rheumatischer Grunderkrankungen auftretenden Stimmstörungen infolge von so genannten „Bamboo nodes“ kann durch logopädische Stimmtherapie eine zufrieden stellende Verbesserung der Stimmqualität und stimmlicher Belastbarkeit erreicht werden. Der Abbau der funktionellen Begleiterscheinungen führt offensichtlich zur Rückbildung der zystischen Veränderungen der Stimmlippen, so dass auf operative Intervention in der Regel verzichtet werden kann.