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Ist der Sakkulus ein Hörorgan für tiefe Frequenzen?Die Korrelation von VEMP und Hörstörungen im Tieftonbereich
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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Der Sakkulus gehört als Otolithenorgan zu den Linearbeschleunigungsrezeptoren und liefert überwiegend Informationen über die Kopfhaltung. Mikaelian konnte jedoch bereits 1964 mittels Ableitung einzelner Neurone von primären vestibulären Afferenzen an einem Mäusestamm ohne Kochleas zeigen, dass diese auch auf Schall reagierten, nachdem ihr knöchernes Labyrinth eröffnet worden war. Diese Antwort vestibulärer Neurone auf akustische Reize wurde später am intakten Labyrinth bestätigt und auf andere Tierarten übertragen. Uchino belegte mit Tierexperimenten 1977 die Verschaltung der Otolithenorgane mit den Motoneuronen der Halsmuskulatur über die vestibulospinale Bahn. 1997 konnte er den Reflexbogen des sakkulokollaren Reflexes veröffentlichen. Seine Untersuchungen und die Studien von Murofushi lieferten die Grundlage für die Untersuchung der vestibulär evozierten myogenen Potentiale, die Colebatch und Halmagyi 1992 vorgestellt haben.
Mittlerweile ist die Untersuchung der VEMP zur unilateralen Sakkulusfunktionsprüfungauch in der klinischen Routine etabliert. Auch tieffrequente Stimuli sind geeignet um derartige Potentiale auszulösen.
Aus zahlreichen physiologischen Studien ist bekannt, dass die Entwicklung der Kochlea im Rahmen der Evolution mit einem Hörstein, der Lagena, begann, die heute noch am Fisch dargestellt werden kann.
Die vorliegende Untersuchung dient der Überprüfung der These, dass der Sakkulus ein Relikt dieses Hörsteines sei, tatsächlich auch als akustischer Rezeptor fungiert und somit einen Beitrag zur Hörfähigkeit des Menschen leistet.
Es wurden Patienten mit einseitigen Schallempfindungsstörungen im Tieftonbereich unklarer Genese untersucht und die Ergebnisse der VEMP mit dem Ausmaß der Hörstörung korreliert.