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78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2007, München

Interdisziplinäre Rekonstruktion einer subtotalen ösophagotrachealen Fistel

Meeting Abstract

  • corresponding author Serena Preyer - Universitäts-HNO-Klinik, Tuebingen
  • Ruth Ladurner - Abteilung für Allgemeinchirurgie, Tübingen
  • Torsten Schröder - Abteilung für Anästhesiologie, Tübingen
  • Alfred Königsrainer - Abteilung für Allgemeinchirurgie, Tübingen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod278

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2007/07hnod278.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2007

© 2007 Preyer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Eine 58 jährige Patientin litt unter Luftnot bei subtotaler ösophagotrachealer Fistel vom Unterrand des Tracheostomas bis zur Karina mit Prolaps eines Ösophagusstent in die Trachea. Die Patientin war 1977 wegen eines medullären Schilddrüsencarcinoms thyreoidektomiert worden, nachfolgend erhielt sie eine Radiojod- und Telekobalttherapie. Wegen einer Trachealstenose wurde die Trachea mit einem Polyflex Stent gestentet. Der Stent verursachte eine ösophagotracheale Fistel, die 2003 nach Entfernung des Trachealstents mit einem Ösophagusstent verschlossen wurde. Die Patientin ernährte sich bei Aufnahme über eine PEG-Sonde bei Verlegung des Ösophaguslumen proximal und distal des Stents. Bei postradiogener Larynxfibrose sprach die Patientin mit einer Servox Sprechhilfe.

Therapie und Verlauf: Es erfolgte die totale Laryngektomie und subtotale Stentexplantation. Nach der Extraktion des Stent wurde ein Freytag Y-Stent in die Trachea eingelegt und die Patientin über einen im Stent platzierten Tubus beatmet. Es erfolgte nun der retrosternale Magenhochzug mit End-zu-Seit-Anastomose des Magens an den Pharynx. Die Patientin kann sich 4 Monate nach der Operation oral mit Breikost ernähren. Die Atmung ist bei stabiler Trachea ohne Probleme. Die Ösophagushinterwand bildet jetzt die neue Tracheahinterwand.

Schlussfolgerung: Der vorliegende Fallbericht beschreibt zum ersten Mal die gelungene interdisziplinäre Rehabilitation einer Patientin mit subtotaler ösophagotrachealer Fistel durch Trachealisierung des Ösophagus nach proximalem und distalem Verschluß sowie Rekonstruktion der Schluckstraße mit einem Magenhochzug.