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78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2007, München

Intratympanale Applikation eines zellpermeablen JNK Liganden bei akustischem Trauma: eine prospektive, randomisierte Studie

Meeting Abstract

  • corresponding author Martin Canis - Hals-, Nasen- und Ohrenklinik Grosshadern, LMU Mün, München
  • Sebastian Strieth - HNO Klinikum Großhadern, München
  • Andreas Haisch - HNO Charité, Berlin
  • Hans Scherer - HNO Charité, Berlin
  • Markus Suckfüll - HNO Klinikum Großhadern, München

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod029

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2007/07hnod029.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2007

© 2007 Canis et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Nach einem akustischen Trauma stellt die Apoptose einen Hauptfaktor bei der Degeneration kochleärer Haarzellen und Neuronen des Hörnerven dar. Eine Schlüsselrolle in dieser Enzymkaskade spielt die c-Jun N-terminale Kinase (JNK). Die selektive Blockade durch den JNK Liganden D-JNKI-1 (AM-111) könnte somit einen protektiven Effekt auf das Innenohr haben.

Methoden: Für die erste Applikation von AM-111 am Menschen wurde der Wirkstoff am 01.01.2006 im Rahmen einer klinischen Studie der Phase I/II bei Probanden mit einem durch Feuerwerkskörper bedingten Knalltrauma eingesetzt. An den Universitätskliniken München und Berlin wurden innerhalb eines Zeitraumes von 24 Stunden nach Lärmexposition insgesamt 11 Patienten einer intratympanalen Applikation von AM-111 der Konzentration 0,4 mg/ml oder 2 mg/ml zugelost. Als Hauptzielkriterien wurden die Reintonhörschwelle und die otoakustischen Emissionen am Behandlungstag sowie an den Tagen 3 und 30 bestimmt.

Ergebnisse: Über die empirisch errechnete Erholungsfunktion hinausgehend, scheint AM-111 bei Knalltrauma einen therapeutischen Effekt zu haben. An 5 Probanden wurden insgesamt 13 unerwünschte Ereignisse festgestellt. Zu einem schwerwiegenden unerwünschten Ereignis kam es nicht.

Schlussfolgerungen: Die lokale Applikation von AM-111 könnte eine positiven Effekt auf die Remission nach akustischem Trauma haben. Für weitergehende Aussagen müssen jedoch placebokontrollierte Studien mit einem größeren Patientenkollektiv durchgeführt werden.