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Traumatische Trommelfellperforation mit massiver Otoliquorrhoe als Manifestation eines Gusher-Phänomens
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Farrior und Endicott beschrieben 1971 ein Krankheitsbild mit kombinierter Schwerhörigkeit und perilymphatischem Überdruck, der sich als ein massiver Flüssigkeitsaustritt bei der Stapesplastik bemerkbar machte. Dieser Effekt, von Glasscock 1973 als "gusher" bezeichnet, soll durch eine pathologische Kommunikation zwischen Perilymphraum und Subarachnoidalraum zustandekommen. Der Überdruck im Perilymphsystem kann dann spontan durch einen präformierten Defekt in der Stapesfußplatte oder intraoperativ im Rahmen einer Stapesoperation zu einer massiven Otoliquorrhoe führen.
Wir berichten über den Fall eines 5jährigen Jungen, bei dem es im Rahmen einer traumatischen Trommelfellperforation zu einer massiven Otoliquorrhoe kam. Der klinische Verlauf wird anhand der typischen intraoperativen und neuroradiologischen Befunde beschrieben. Pathophysiologische Fragen und klinische Konsequenzen einschließlich der Pneumokokkenvakzine werden diskutiert.