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88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Drei Fälle, eine Lösung

Meeting Abstract

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  • corresponding author Susanne Bolesch - Klinikum der Stadt Ludwigshafen, Ludwigshafen
  • Klaus Scheuermann - Klinikum der Stadt Ludwigshafen, Ludwigshafen
  • K.-Wolfgang Delank - Klinikum der Stadt Ludwigshafen, Ludwigshafen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno625

doi: 10.3205/17hno625, urn:nbn:de:0183-17hno6255

Veröffentlicht: 31. Mai 2017

© 2017 Bolesch et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der ventrale transzervikale Zugang zur Stabilisation der Halswirbelsäule ist ein häufig angewendetes Standardverfahren. Als frühe Komplikationen im HNO-Fachgebiet sind neben Recurrensparesen auch Hämatome und Dysphagie beschrieben. Spätkomplikationen finden in der Literatur selten Beachtung, können aber diagnostisch und therapeutisch anspruchsvolle Probleme der HNO-Heilkunde darstellen.

Kasuistiken: Wir berichten über drei Patienten, die sich Monate bis Jahre nach einem transzervikalen Wirbelsäuleneingriff mit verschiedenen Beschwerden vorstellten. Patient 1 stellte sich mit einer Nasenatmungsbehinderung durch Granulationen im Nasopharynx vor. Ein Jahr zuvor war eine Plattenosteosynthese des Dens axis erfolgt. Nach Entfernung des Osteosynthesematerials verschwanden die Granulationen und die Beschwerden des Patienten. Patient 2 fiel Monate nach einer plattenosteosynthetischen Versorgung einer Dens axis Fraktur mit einer Nasenatmungsbehinderung und Foetor auf. Es zeigten sich den Nasenrachen verlegende Borken, nach deren Entfernung Osteosynthesematerial freilag. Nach Entfernung der Titanplatte konsolidierte sich der Schleimhautdefekt. Patient 3 entwickelte fünf Jahre nach einer HWS-Stabilisierung mittels Cage-Implantation eine progrediente, druckdolente Schwellung des Halses. Es zeigte sich ein Abszess mit Verbindung zum Cage. Nach operativer Entlastung, antibiotischer und lokal antiseptischer Therapie war der Patient weiterhin nicht beschwerdefrei. Der Cage wurde im Verlauf getauscht.

Schlussfolgerung: Auch Monate bis Jahre nach Halswirbelsäulenoperationen können erstmalig schwerwiegende Komplikationen auftreten. Die Therapie sollte in enger Kooperation mit dem Neurochirurgen oder Neuroorthopäden erfolgen und das Osteosynthesematerial ggfs. explantiert werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.