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88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Hormonell bedingte Änderungen beim M. Osler: Ergebnisse einer Online-Befragung

Meeting Abstract

  • corresponding author Kruthika Thangavelu - Universitätsklinikum Essen, Essen
  • Freya Dröge - HNO Universitätsklinikum Essen, Essen
  • Carolin Lueb - Medizinstudentin Universitätsklinikum Essen, Essen
  • Stephan Lang - HNO Universitätsklinikum Essen, Essen
  • Urban Geisthoff - HNO Universitätsklinikum Essen, Essen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno562

doi: 10.3205/17hno562, urn:nbn:de:0183-17hno5629

Veröffentlicht: 13. April 2017

© 2017 Thangavelu et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der Morbus Osler (hereditäre hämorrhagische Teleangiektasie, HHT) ist eine systemische Erkrankung mit Beteiligung verschiedener Organsysteme und zeigt eine variable Ausprägung. Bisher gibt es nur wenige Hinweise in der Literatur, dass physiologische hormonelle Änderungen bei Frauen Unterschiede in der Ausprägung der Epistaxis und der Teleangiektasien (TAE) nach sich ziehen.

Methodik: Zur Klärung der Fragestellung, ob hormonelle Veränderungen bei Frauen Einfluss auf die Schwere der Erkrankung haben, wurden Daten aus einer umfangreichen Online-Befragung extrahiert. Die Befragung wurde durch die Morbus Osler-Selbsthilfe e.V. verbreitet. Es erfolgte eine Auswertung mittels deskriptiver Statistik (Stata 13.0).

Ergebnis: Insgesamt haben 173 Frauen den Onlinefragebogen auf Deutsch ausgefüllt. 37% der Betroffenen berichteten über eine Zunahme der Epistaxis und nur 8% über eine Besserung der Symptomatik in Rahmen der Pubertät. 58% der Patientinnen gaben eine Verschlechterung der Epistaxis nach der Menopause an. Postpartal und während des Stillens zeigten 31% der Frauen eine Zunahme der Epistaxis und 40% eine Verbesserung. Es zeigte sich eine Zunahme der TAE im Laufe der Menstruation (68%), sonst gab es keine relevanten Änderungen, weder während der Schwangerschaft, noch nach der Menopause.

Schlussfolgerung: Nach der Menopause zeigte sich eine Verschlechterung der Epistaxissymptomatik. Die bisherige Patientenzahl erlaubt es bisher noch nicht, den Effekt unabhängig vom Alter zu betrachten. Eine solche Auswertung ist nach dem Eintreffen weiterer Antworten geplant.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.