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88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Die Entwicklung eines präklinischen Mausmodells zur endokrinen Orbitopathie

Meeting Abstract

  • corresponding author Anke Schlüter - Universitätsklinikum Essen HNO, Essen
  • Ulrich Flögel - Institut für Herz-und Kreislaufphysiologie, Heinrich-Heine Universität Düsseldorf, Düsseldorf
  • Mareike Horstmann - Molekulare Ophthalmologie, Universitätsklinikum Essen, Essen
  • Gina-Eva Goerz - Molekulare Ophthalmologie, Universitätsklinikum Essen, Essen
  • Kerstin Stähr - Universitätsklinikum Essen HNO, Essen
  • Stefan Mattheis - Universitätsklinikum Essen HNO, Essen
  • Stephan Lang - Universitätsklinikum Essen HNO, Essen
  • Paul Banga - Molekulare Ophthalmologie, Universitätsklinikum Essen, Essen
  • Anja Eckstein - Molekulare Ophthalmologie, Universitätsklinikum Essen, Essen
  • Utta Berchner-Pfannschmidt - Molekulare Ophthalmologie, Universitätsklinikum Essen, Essen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno555

doi: 10.3205/17hno555, urn:nbn:de:0183-17hno5557

Veröffentlicht: 13. April 2017

© 2017 Schlüter et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bei der Entwicklung zielgerichteter Therapien sind Tiermodelle hilfreich. Für die Orbitopathie bei Morbus Basedow gelang die Etablierung 2013 mit der Elektroevaporation als spezifischer Immunisierungstechnik gegen den humanen TSH-Rezeptor, um die Selbsttoleranz zu überwinden. Ziel der hier dargestellten Arbeit ist die Vorstellung der Optimierung dieses Tiermodells unter Nutzung des murinen TSH Rezeptors.

Methoden: Für die Immunisierung wurde ein Plasmid, das die A-Untereinheit des murinen TSH Rezeptors kodiert, hergestellt. BALB/c Mäusen wurden unter Narkose je 50 µl Plasmid (1mg/ml) in beide Musculi biceps femorii mit anschließender Elektroevaporation injiziert. Der Vorgang erfolgte 4-mal in Abständen von 3 Wochen. Bei Eintreten von klinischen Symptomen der Augenerkrankung wurde eine MRT Untersuchung (9,4T) des Schädels vorgenommen. Nach Versuchsende wurden den Mäusen Blut, Orbita und Lymphknoten zur weiteren Untersuchung entnommen.

Ergebnisse: Anti-TSH-Rezeptor Autoantikörper wurden im Serum der Mäuse durch Messung der biologischen Aktivität im cAMP Assay und Inhibitions Assay analysiert. Die Antikörperspiegel waren signifikant erhöht im Vergleich zur transfizierten Kontrollgruppe. Die meisten Mäuse hatten TSH-Rezeptor Autoantikörper mit stimulatorischer Aktivität. Im MRT zeigte sich eine signifikant gesteigerte entzündliche Aktivität und Fettvermehrung im Vergleich zu den Kontrollmäusen.

Schlussfolgerung: Wir konnten belegen, dass sich bei der Immunisierung mit dem murinen TSH-Rezeptor mittels Elektroevaporation die Selbsttoleranz effizient durchbrechen lässt. Weiterhin konnten mittels Kleintier-MRT die typischen Symptome wie Fettvermehrung und Entzündung nachgewiesen werden. Die hierbei gewonnen Ergebnisse können auf die humane Situation übertragen werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.