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Intracochleäre Steroidapplikation mittels Katheter vor Cochlea Implantation
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Veröffentlicht: | 13. April 2017 |
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Sowohl systemische als auch lokale Steroidapplikationen können das Insertionstrauma der Cochlea Implantation und das damit verbundene Bindegewebswachstum um die Elektrode herum reduzieren. In der Literatur sind zahlreiche lokale und systemische Applikationsformen beschrieben. Um systemische Nebenwirkungen zu vermeiden und dabei auch hohe Konzentrationen in apikalen Bereichen zu erreichen ohne dabei die Mikroanatomie der Cochlea zu verletzen wurde ein Katheter für intracochleäre Medikamentenapplikationen entwickelt.
Der Cochlea Katheter (Med-EL, Innsbruck) besteht aus einem 20 mm langem, hohlen Silikonschlauch mit den Ausmaßen einer Standard Elektrode mit einem Auslass für Flüssigkeiten an der Spitze. Es wurden bisher 7 Patienten ohne funktionelles Restgehör (> 80dB Hörverlust bei 250Hz) mit Triamcinolon (4mg/ml) mittel Cochlea Katheter behandelt vor einer Implantation mit einer Med-El Flex 28 Elektrode. Impedanzen und ECAP´s (electric evoked compound action potentials) sowie die AGF (amplitude growth function) wurden intraoperativ sowie in kurzen Abständen nach der Implantation sowie im weiteren Verlauf gemessen und mit einer Vergleichsgruppe von Patienten mit gleicher Elektrode, ähnlichem Restgehör aber ohne Katheteranwendung verglichen.
Diese erste Untersuchung zu Sicherheit und Machbarkeit des Verfahrens zeigt eine gute Handhabung des Katheters, keine relevante Verlängerung der OP Zeit und keine unerwünschten Ereignisse oder ähnliches bei den Patienten. Weiterhin zeigt sich, dass die Impedanzen der Katheter Patienten relativ niedrig und stabil in den Tagen nach Implantation sind. Erste Langzeitergebnisse in Bezug auf Impedanzen, ECAP´s und funktionellen Ergebnissen werden vorgestellt.
Der Erstautor weist auf folgenden Interessenkonflikt hin: Übernahme von Kongressgebühren und Reisekosten der Firma Med-El.