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Arbeitsgedächtnis und dessen Einfluss auf das Hören mit einem Cochlear Implantat
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Veröffentlicht: | 13. April 2017 |
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Einleitung: Das Ziel der Studie ist die Untersuchung der Einflüsse auditorischer Distraktioren auf das Arbeitsgedächtnis. Während der Bearbeitung einer n-back Aufgabe wurde ein Elektroenzephalogramm (EEG) bei Cochlear Implantat (CI) Trägern aufgezeichnet. Die Beanspruchung des Arbeitsgedächtnisses konnte durch die Schwierigkeit der n-back Aufgabe manipuliert werden. Bei dieser Fragestellung war von Interesse, wie sich die visuellen und auditorischen ereigniskorrelierten Potentiale (EKPs) bei CI Trägern während unterschiedlicher Belastung des Arbeitsgedächtnisses und bei zusätzlicher auditorischen Distraktion verändern.
Methode: Für die drei Versuchsbedingungen wurden Zahlen visuell präsentiert. Die Probanden mussten die aktuelle Zahl entweder mit der letzten (1-back) oder vorletzten (2-back) Zahl vergleichen. In der einfachsten Bedingung, mussten die Probanden entscheiden, ob es sich bei der Zahl um ein gerade oder eine ungerade handelt. Standardtöne und Novel-Töne (25%) wurden als Distraktoren zwischen den Zahlen präsentiert.
Ergebnisse: Die Verhaltensdaten zeigen verlängerte Reaktionszeiten und reduzierte Klassifikationsraten in der schweren Bedingung im Vergleich zur leichten. Bei den auditorisch perzeptuellen EKPs wurden Einflüsse von Arbeitsgedächtnisbeanspruchung gefunden, während sich bei den post-perzeptuell keine Unterschiede zeigten. Bei den visuellen EKPs zeigten sich ebenfalls Effekte von Arbeitsgedächtnisbeanspruchung sowie ein Einfluss von der auditorischen Stimulusart (Novel vs. Standard Ton).
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse legen nahe, dass Arbeitsgedächtnis und Kognitionen im Zusammenhang mit dem CI Erfolg stehen und damit auch im Kontext der CI Rehabilitation als bedeutsam eingestuft werden müssen.
Unterstützt durch: Oticon Foundation
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.