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88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Entwicklung eines Zellkultursystems zur Untersuchung der Modulation des Wachstumsverhaltens von Tumorzellen durch neuronales Gewebe

Meeting Abstract

  • corresponding author Yingjun Zhi - HNO-Klinik des Universitätsklinikums Würzburg, Würzburg
  • Kristen Rak - HNO-Klinik des Universitätsklinikums Würzburg, Würzburg
  • Stephan Hackenberg - HNO-Klinik des Universitätsklinikums Würzburg, Würzburg
  • Rudolf Hagen - HNO-Klinik des Universitätsklinikums Würzburg, Würzburg
  • Norbert Kleinsasser - HNO-Klinik des Universitätsklinikums Würzburg, Würzburg
  • Johannes Völker - HNO-Klinik des Universitätsklinikums Würzburg, Würzburg
  • Agmal Scherzad - HNO-Klinik des Universitätsklinikums Würzburg, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno221

doi: 10.3205/17hno221, urn:nbn:de:0183-17hno2213

Veröffentlicht: 13. April 2017

© 2017 Zhi et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Eine Perineuralscheideninfiltration ist bei Kopf-Hals-Tumoren prognostisch ungünstig. Die Ursachen für ein gezieltes Tumorwachstum entlang neuronaler Strukturen sind nicht vollständig geklärt. Ziel der vorliegenden Studie war die Entwicklung eines Zellkulturmodells zur Untersuchung der Attraktion von Tumorzellen auf neuronales Gewebe. Hierbei sollte das neuronale Gewebe nicht in Einzelzellkultur, sondern in einem 3D-Zellverband einsetzt werden, um die Gewebekomplexität besser simulieren zu können.

Methoden: Zur Generierung eines neuronalen Zellverbandes wurden neuronale Precursorzellen (NPC)s, welche aus der GFP transgenen Maus gewonnen wurden, in einem Neurosphären Assay expandiert und ausplattiert. Daraus wuchsen Zellverbände aus Neuronen und Gliazellen aus, welche als Simulationsgewebe für periphere Nerven dienten. Als Tumorzellen wurden die mit DiI markierten Linien FaDu, HLaC78 und HTB-41 eingesetzt. Nach definierten Zeitpunkten wurden die Kulturen fixiert und mit DAPI und ß-Tubulin gefärbt.

Ergebnisse: Im Ko-Kulturmodell fand sich ein gezieltes Wachstum der Tumorzellen entlang des neuronalen Zellverbandes, wobei es Unterschiede in Bezug auf die Zeit der Attraktion und auch auf die Art der Interaktion ergaben. Bereits zu einem frühen Zeitpunkt konnte eine Migration der Tumorzellen in Richtung der neuronalen Zellverbände beobachtet werden. Hier kam es vermehrt zur Bildung von Tumorzell-Clustern, welche sich in der Sphärencorona anlagerten, aber keine Invasion zeigten.

Schlussfolgerung: Es konnte ein Setup entwickelt werden, welches die strukturierte Untersuchung der Attraktion und Invasion von Tumorzellen in neuronales Gewebe erlaubt. Zukünftig werden molekularbiologische Untersuchung derartiger Interaktionen an diesem Modell durchgeführt.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.