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88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Sinunasales undifferenziertes Karzinom (SNUC) – ein seltener aggressiver Tumor der Nasennebenhöhlen

Meeting Abstract

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  • corresponding author Tereza Vosiková - Universitätsklinikum Magdeburg, Magdeburg
  • Ulrich Vorwerk - Universitätsklinikum Magdeburg, Magdeburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno206

doi: 10.3205/17hno206, urn:nbn:de:0183-17hno2065

Veröffentlicht: 13. April 2017

© 2017 Vosiková et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: 30 Jahre nach der Erstbeschreibung (1986) des hochmalignen Sinunasalen undifferenzierten Karzinoms (SNUC) gibt es weiterhin keine einheitliche Therapieempfehlung. Umso entscheidender ist es die Einzelfälle zu dokumentieren.

Kasuistik: Die 37-jährige Patientin stellte sich mit einer seit 3 Wochen bestehenden Nasenatmungsbehinderung links, rezidivierender Epistaxis, Riechstörung und Druckschmerz über der linken Kieferhöhle vor.

In der flexiblen Endoskopie zeigte sich ein den Epipharynx nahezu vollständig ausfüllender, livider Tumor in der linken Riechspalte.

Radiologisch zeigte sich eine weichteildichte Raumforderung mit multiplen ossären Destruktionen von den Ethmoidalzellen aus, über die Keilbeinhöhle, die linke Nasenhaupthöhle bis in den linken Sinus maxillaris reichend. Eine lymphogene oder hämatogene Fernmetastasierung, sowie eine intrakranielle Ausdehnung konnten ausgeschlossen werden. Immunhistologisch ergab sich ein SNUC.

Es folgte die Exstirpation über eine laterale Rhinotomie links mit Neck dissection beidseits. Das Tumorstadium wurde als pT3 pN0 (0/11) V0 L0 cM0 R0 beschrieben.

Im Anschluss wurde eine kombinierte Radiochemotherapie durchgeführt.

Die Patientin ist bei uns zu regelmäßigen Kontrolluntersuchungen angebunden.

Schlussfolgerung: In der Literatur werden Kombinationen aus Radio-, Chemo- und chirurgischen Therapiemöglichkeiten beschrieben. In diesem Fall wurde sich aufgrund von Tumorstadium und -ausdehnung für eine primär chirurgische Therapie mit adjuvanter Radiochemotherapie entschieden. Angesichts der mehrfach beschriebenen frühen zervikalen Metastasierung erfolgte zeitgleich die beidseitige Neck dissection. 3 Monate postoperativ finden sich reizlose Narbenverhältnisse und kein Anhalt für ein Rezidiv oder eine Fernmetastasierung.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.