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88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

MMP-9 und β-Catenin in HPV-positiven und -negativen Plattenepithelkarzinomzellen unter Einfluss selektiver Tyrosinkinaseinhibitoren

Meeting Abstract

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  • corresponding author Benedikt Kramer - Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim
  • Clemens Hock - Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim
  • Karl Hörmann - Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim
  • Christoph Aderhold - Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno165

doi: 10.3205/17hno165, urn:nbn:de:0183-17hno1659

Veröffentlicht: 13. April 2017

© 2017 Kramer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die vorliegende Studie untersucht die Änderung der Expressionsmuster von MMP-9 und β-Catenin in HPV-positiven und –negativen Plattenepithelkarzinomzellen durch die in bereits anderen Tumorentitäten etablierten selektiven Tyrosinkinaseinhibitoren Dasatinib, Nilotinib, Gefitinib und Erlotinib in vitro.

Methoden: Die Expression von MMP-9 und β-Catenin wurden in den HPV-negativen Zelllinien HNSCC 14C und 11A sowie in der HPV-positiven CERV196-Linie mithilfe von ELISA getestet. Dabei wurden die Ergebnisse einer chemonaiven Kontrolle mit den Ergebnissen nach Inkubation (24-96 Stunden) mit Dasatinib, Nilotinib, Gefitinib oder Erlotinib (jeweils 20 µmol/l) verglichen.

Ergebnisse: Die Expression von MMP-9 und β-Catenin konnte durch alle verwendeten Tyrosinkinaseinhibitoren in den HPV-negativen Zelllinien HNSCC 14C und 11A signifikant (p<0,05) reduziert werden. In den HPV-positiven CERV196-Zellen bewirkten Dasatinib und Erlotinib eine statistisch signifikante Steigerung der MMP-9-Expression, wohingegen die β-Catenin-Expression in der CERV196-Zelllinie durch alle Substanzen signifikant reduziert werden konnte.

Schlussfolgerung: Die Expression von MMP-9 und β-Catenin konnte durch die hier verwendeten selektiven Tyrosinkinaseinhibitoren sowohl in HPV-positiven als auch –negativen plattenepithelialen Tumorzellen signifikant verändert werden. Die Ergebnisse dieser in-vitro-Studie liefert zudem Hinweise auf möglicherweise abweichende molekulare Reaktionsmechanismen auf die eingesetzten zielgerichteten Therapeutika in Abhängigkeit des HPV-Status von Platteneptihelkarzinomen. Die paradoxe Steigerung der Expression von MMP-9 in HPV-positiven Tumorzellen könnte als Indikator für eine mögliche Therapieresistenz für eine zielgerichtete medikamentöse Therapie diskutiert werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.