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Der Effekt von Adenosin auf B-Zellen bei Patienten mit Kopf-Halskarzinomen
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Veröffentlicht: | 13. April 2017 |
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Hintergrund: Immunsuppressive Zellpopulationen, wie regulatorische B- und T-Zellen (Breg / Treg) oder myeloide Suppressorzellen (MDSC), nehmen in der heutigen Tumortherapie eine besondere Rolle ein, da das immunsuppressive Tumormikromilieu das Tumorwachstum sowie die Metastasierung begünstigen kann. Wir konnten zeigen, dass humane B- und T-Zellen zu den Hauptproduzenten von exogenem immunregulatorischem Adenosin (ADO) gehören. Dennoch sind die intrazellulären Mechanismen nach Adenosin-Bindung bisher nicht vollständig geklärt.
Methoden: B-Zellen wurden mittels CD19+ magnetischen Beads aus peripher mononukleären Blutzellen (PBMC) von Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren sowie von gesunden Probanden isoliert. Der Phänotyp (n= 30) und die intrazelluläre Expression und Aktivität von Proteinen der BCR- (B-Zell-Rezeptor) vermittelten Signalwege wurden in B-Zellen mit Hilfe von Durchflusszytometrie und Western Blot bestimmt. Zudem wurde der Einfluss von exogenem ADO auf intrazelluläre Signalwege untersucht.
Ergebnisse: BCR-vermittelte Signalwege in B-Zellen werden durch exogenes ADO inhibiert. ADO hat über die Rezeptorbindung Einfluss auf verschiedene intrazelluläre Signalkaskaden, die letztlich in einer verminderten Funktion und Proliferation der B-Zellen resultieren.
Schlussfolgerung: Adenosin-produzierende Immunzellen tragen zum immunsuppressiven Tumormikromilieu bei und können so das Tumorwachstum beeinflussen. Schlüsselregulatoren der ADO-Produktion in regulatorischen B-Zellen können als therapeutische Ziele in der Krebs-Therapie dienen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.