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88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Ausgedehnte supraglottische Raumforderung durch subepithelial-polyzystische Hyperplasie – ein Fallbericht

Meeting Abstract

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  • corresponding author Lars Röddiger - HNO-Universitätsklinik Freiburg, Freiburg
  • Rainer Beck - HNO-Universitätsklinik Freiburg, Freiburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno033

doi: 10.3205/17hno033, urn:nbn:de:0183-17hno0337

Veröffentlicht: 13. April 2017

© 2017 Röddiger et al.
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Gliederung

Text

Zysten machen 5% aller gutartigen Veränderungen des Larynx aus. Sie treten im größten Teil der Fälle solitär auf. In der Literatur finden sich nur wenige Beschreibungen von polyzystischen supraglottischen Veränderungen.

Eine 62-jährige Patientin stellte sich in der phoniatrischen Sprechstunde mit seit mehr als 3 Jahren unveränderter Heiserkeit vor. Initial habe eine Laryngitis mit Aphonie bestanden. Auf Grund einer Taschenbandhyperplasie sei bereits eine Gewebeabtragung ohne Erfolg durchgeführt worden. Seit Jahren moderater Nikotinabusus (15PY). Im Tagesverlauf werde die Stimme schlechter. Atemnot wurde verneint.

In der Untersuchungssituation fiel eine Rauigkeit der Stimme auf (R3B1H3). Die Laryngoskopie zeigte eine ausgedehnte Raumforderung der aryepiglottischen Falten beidseits und der Epiglottis. Das Taschenbandepithel war etwas hyperplastisch, die Stimmlippen waren auch unter flexibel-endoskopischer Inspektion nicht einsehbar. Im MRT zeigte sich eine Weichteilverdickung mit geringer Kontrastmittel-Aufnahme. Es folgte die Laryngoskopie in ITN zur histologischen Sicherung und Reduktion des Befundes. Hier wurden viele kleine subepitheliale Zysten entfernt und Reinkeödeme beidseits abgetragen. Histologisch wurde platten- und flimmerepitheliales Gewebe sowie seromuköse Drüsen mit Ausbildung von Drüsenzysten beschrieben. Postoperativ kam es zunächst nur zu einer geringen Verbesserung der Heiserkeit, weshalb eine logopädische Therapie begonnen wurde.

Im vorliegenden Fall gehen wir von einer Anlagestörung aus. Bei diesem beeindruckenden Befund käme differentialdiagnostisch ein dyschylischer Pseudotumor in Betracht. Auf Grund der Lokalisation (Aryepiglottische Falten) und des histologischen Befundes (keine entzündliche/bindegewebige Veränderung) ist dies hier unwahrscheinlich.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.