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88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Wirksamkeit zweier Schmerzprotokolle nach Tonsillektomie – eine prospektive Studie

Meeting Abstract

  • corresponding author Antoniu Gostian - HNO Universitätsklinik Köln, Köln
  • David Schwarz - HNO Universitätsklinik Köln, Köln
  • Christian Tholen - Praxis, Düsseldorf
  • Magdalena Gostian - Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin der Uniklinik Köln, Köln
  • Martin Otte - HNO Universitätsklinik Köln, Köln
  • Philipp Wolber - HNO Universitätsklinik Köln, Köln
  • Margaret Bryant - Medizinische Synergien Uniklinik Köln, Köln
  • Matthias Balk - HNO Universitätsklinik Köln, Köln
  • Johannes Löser - Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin der Uniklinik Köln, Köln

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno019

doi: 10.3205/17hno019, urn:nbn:de:0183-17hno0192

Veröffentlicht: 13. April 2017

© 2017 Gostian et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Tonsillektomie gehört zu den schmerzhaftesten Operationen überhaupt. Bisher existiert keine standardisierte adäquate postoperative Schmerztherapie. In einer prospektiven Studie haben wir zwei unterschiedliche vierstufige Schemata zur postoperativen Analgesie nach Tonsillektomie verglichen.

Methoden: 45 Patienten wurden nach Therapieprotokoll (TP) 1 und 39 Patienten nach TP 2 behandelt. Unterschiede zwischen beiden TPs ergeben sich durch den Austausch von Metamizol und Ibuprofen in den Stufen 1 und 2, sowie der Gabe von Tramadol bzw. Tilidin in Stufe 3 im TP 1 vs. Stufe 2 im TP 2. Die Schmerzstärke wurde anhand der Numerischen Ratingskala (NRS; 0 (= kein Schmerz) bis 10 (= stärkste vorstellbare Schmerzen)) erfasst. Die Eskalation der analgetischen Therapie erfolgte ab einem NSR > 3. Die Schmerzintensität, die Beeinträchtigungen sowie die Patientenzufriedenheit wurden am dritten postoperativen Tag mit dem validierten Fragebogen zur Qualitätsverbesserung in der postoperativen Schmerztherapie (QUIPS) erfasst.

Ergebnisse: Mit TP 1 (n=45; Ø 28,8a; 64%♀) bzw. TP 2 (n=39; Ø 26,6a; 56%♀) gaben die Patienten eine durchschnittliche Schmerzintensität von 4,6 (2,5 – 6,7) bzw. 5,1 (2,5-7,6) an (p=0.18). Die Eskalation auf Therapiestufen 2 bzw. 3 war im TP 1 und TP 2 bei 31 (68,2%) bzw. 19 Patienten (43,2%) und 39 (100%) bzw. 3 Patienten (7,7%) erforderlich. Die Patientenzufriedenheit war mit beiden TP vergleichbar hoch (TP1: 7.0 NRS, TP2: 7.4 NRS; p=0.373).

Schlussfolgerungen: Die verwendeten Protokolle führten zu einer adäquaten Schmerzreduktion und Patientenzufriedenheit. Die frühe Gabe von Opioiden trägt zu einer wesentlichen Schmerzreduktion bei. Weitere klinische Untersuchungen sind notwendig, um die Schmerztherapie nach Tonsillektomie zu optimieren.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.