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88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Narrow Band Imaging versus Weißlicht in der Beurteilung laryngealer Läsionen durch HNO-Fachärzte: Auswertung von 314 Fällen

Meeting Abstract

  • corresponding author Nikolaos Davaris - Univ. HNO-Klinik, Magdeburg
  • Susanne Voigt-Zimmermann - Univ. HNO-Klinik, Magdeburg
  • Siegfried Kropf - Univ. Klinik, Inst. Biometrie, Magdeburg
  • Christoph Arens - Univ. HNO-Klinik, Magdeburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno008

doi: 10.3205/17hno008, urn:nbn:de:0183-17hno0083

Veröffentlicht: 13. April 2017

© 2017 Davaris et al.
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Gliederung

Text

Die Entwicklung neuer optischer Filter wie Narrow Band Imaging (NBI) hat die diagnostische Genauigkeit in der Laryngologie deutlich erhöht. Die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse in großen Patientenkollektiven wurde bisher weniger erforscht. In der klinischen Praxis ist die Differenzierung von invasiven Karzinomen, Carcinomata in situ oder hochgradiger Dysplasien (SIN 3) gegenüber gering- und mittelgradiger Dysplasien (SIN 1-2), Hyperparakeratosen und anderer benigner Läsionen von großer diagnostischer und prognostischer Bedeutung.

In der Universitäts-HNO-Klinik in Magdeburg werden laryngeale Befunde prä- und intraoperativ bei Mikrolaryngoskopien photodokumentiert. 314 laryngeale Veränderungen, standardisiert erfasst im Zeitraum vom Januar 2012 bis Dezember 2014 im Weißlicht- und NBI-Modus wurden drei unabhängigen HNO-Fachärzten vorgestellt. Die Gutachter haben für jedes Bild nach makroskopischer Auswertung von Gefäßatypien, epithelialer Veränderungen, Abgrenzung zum gesunden Gewebe und allgemeiner Substanzzunahme für jede diagnostische Modalität eine Verdachtsdiagnose gestellt. Auf die histologischen Ergebnisse waren die Fachärzte verblindet.

Nach statistischer Auswertung wurden das Inter- und Intrarater Agreement, sowie die Sensitivität und Spezifität bei der Beurteilung der Dignität der Läsionen im Weißlicht- und NBI-Modus erfasst. Die Auswertung der Befunde im NBI-Modus hat zur besseren Erkennung von malignen laryngealen Läsionen und deren Vorstufen geführt. Es zeigten sich weiter Unterschiede im Intrarater Agreement zugunsten des NBI. Die Ergebnisse waren bei allen drei Gutachtern reproduzierbar. Narrow Band Imaging zeigt sich als hochwertiges Verfahren bei Beurteilung suspekter laryngealer Läsionen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.