gms | German Medical Science

HEC 2016: Health — Exploring Complexity
2016 Joint Conference of GMDS, DGEpi, IEA-EEF, EFMI

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V.
Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie e. V.

28.08. - 02.09.2016, München

Arzneimittelbezogene Probleme bei hausärztlich versorgten Menschen mit Demenz

Meeting Abstract

  • Diana Wucherer - Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Rostock/Greifswald, Greifswald, Deutschland
  • Tilly Eichler - Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Rostock/Greifswald, Greifswald, Deutschland
  • René Thyrian - Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Rostock/Greifswald, Greifswald, Deutschland
  • Johannes Hertel - Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Rostock/Greifswald, Greifswald, Deutschland; Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Greifswald, Greifswald, Deutschland
  • Bernhard Michalowsky - Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Rostock/Greifswald, Greifswald, Deutschland
  • Stefan Teipel - Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Rostock/Greifswald, Greifswald, Deutschland; Klinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin, Rostock, Deutschland
  • Wolfgang Hoffmann - Institut für Community Medicine, Greifswald, Deutschland; Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Rostock/Greifswald, Greifswald, Deutschland

HEC 2016: Health – Exploring Complexity. Joint Conference of GMDS, DGEpi, IEA-EEF, EFMI. München, 28.08.-02.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocAbstr. 389

doi: 10.3205/16gmds086, urn:nbn:de:0183-16gmds0864

Veröffentlicht: 8. August 2016

© 2016 Wucherer et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Der Medikationsprozess ist häufig mit arzneimittelbezogenen Problemen (ABP) verbunden.

ABP wie Non-Adhärenz, medikamentöse Über-/Unterversorgung, inadäquate Medikation oder Arzneimittelinteraktionen können den Therapieerfolg beeinträchtigen. Ältere Patienten mit chronischen Erkrankungen sind oft für ABP besonders prädisponiert. Die Prävalenz von ABP von Menschen mit Demenz (MmD) in der primärärztlichen Versorgung ist noch unzureichend untersucht. In dem Beitrag wird ein Überblick über die ABP von positiv auf Demenz gescreenten Hausarztpatienten gegeben.

Methoden: DelpHi-MV (Demenz: lebensweltorientierte und personenzentrierte Hilfen in Mecklenburg-Vorpommern) ist eine bevölkerungsbasierte, cluster-randomisierte, kontrollierte Interventionsstudie. Die vorliegende Analyse basiert auf Baseline-Daten von 448 Studienteilnehmern (älter als 70 Jahre, DemTect <9). Während des Baseline-Assessments wurde unter anderem ein standardisiertes, computergestütztes Medikamenten-Assessment durchgeführt. Im Rahmen der darauffolgenden Medikationsanalyse wurden manifeste und potenzielle ABP durch Apotheker identifiziert und pharmazeutische Empfehlungen an die Hausärzte weitergeleitet.

Ergebnisse/Zusammenfassung: Zum Zeitpunkt der Baseline-Erhebung war Polymedikation für über 80% der Probanden charakteristisch. Insgesamt trat bei 94% der Studienteilnehmer mindestens ein ABP auf. Die meisten ABP lagen auf Anwendungsebene (59% der Studienteilnehmer) und betrafen Probleme mit der Arzneimittelanwendung und Compliance. Weitere ABP waren die Verwendung von potenziell inadäquater Medikation entsprechend der PRISCUS-Liste (22%), Arzneimittelinteraktionen (20%), Unter-/Überdosierung (5%) und unerwünschte Arzneimittelwirkungen (2%). Die Veränderungen der Anzahl der ABP in der Follow-Up-1 Untersuchung werden in dem Beitrag diskutiert.