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Prävalenz von Angst und Depression bei Heranwachsenden mit Diabetes mellitus Typ 1 – Systematischer Review und Meta-Analyse
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Veröffentlicht: | 8. August 2016 |
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Hintergrund: Zwischen psychosozialen Faktoren und Diabetes mellitus Typ 1 (T1D) besteht eine komplexe Interaktion mit Auswirkungen auf ein unzureichendes Diabetes-Management und suboptimale glykämische Kontrolle. Menschen mit T1D sind einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Symptomen einer Depression und Angst ausgesetzt. Ein Screening nach psychosozialen Risikofaktoren bei Diagnosestellung wird empfohlen. Gemäß internationalem Standard ist eine integrierte Versorgung durch ein multidisziplinäres Team zu gewährleisten.
Methoden: Eine systematische Literaturrecherche erfolgte in den Datenbanken Embase, Medline, The Cochrane Library und PsycINFO im April 2014 und wurde im Mai 2015 aktualisiert. Im Fokus standen Symptome von Depression und Angst bei Heranwachsenden mit T1D und deren Assoziation mit glykämischer Kontrolle und Diabetes-Management. Wenn möglich, wurden Daten gepoolt.
Ergebnisse: Die Recherche ergab acht Querschnittsstudien, fünf Kohortenstudien und eine Fall-Kontrollstudie. Die gepoolte Prävalenz von Symptomen einer Depression gemessen mit dem Children‘s Depression Inventory betrug 30,04%, 95%KI[16,33;43,74]. Es bestanden Korrelationen zwischen Symptomausprägung und glykämischer Kontrolle sowie drei-Wege-Interaktionen zwischen HbA1c, Häufigkeit der Blutzuckermessung und Anzeichen einer Depression oder von Stress. Über Symptome von Angst berichteten bis zu 32% der Patienten. Ein negativer Einfluss auf die glykämische Kontrolle konnte gezeigt werden.
Zusammenfassung: Mit dem vorliegenden Review konnte eine hohe Prävalenz von Symptomen von Angst und Depression bei Heranwachsenden mit T1D bestätigt werden sowie auch die Notwendigkeit für ein frühes Screening nach psychosozialen Begleiterkrankungen und eine regelmäßige psychosoziale Beurteilung nach der Diagnose T1D. Zusätzliche prospektive und randomisierte, kontrollierte Studien sind erforderlich, um die Wechselwirkung von Symptomen von Angst und Depression mit Diabetes-Management und glykämischer Kontrolle weitergehend zu untersuchen sowie evidenzbasierte Behandlungsmodelle zu entwickeln.