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Entwicklung der Inzidenzraten an Typ 1 Diabetes vor und nach der Wende bei Kindern in Sachsen
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Autoren
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Ulf Manuwald
- Medizinische Fakultät „Carl Gustav Carus“ der TU-Dresden, Gesundheitswissenschaften/ Public Health, Dresden, Deutschland
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Peter Heinke
- Institut für Diabetes »Gerhardt Katsch« Karlsburg, Karlsburg, Deutschland
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Eckhard Salzsieder
- Institut für Diabetes »Gerhardt Katsch« Karlsburg, Karlsburg, Deutschland
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Joachim Kugler
- Technische Universität Dresden, Dresden, Deutschland
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Thomas Kapellen
- Universität Leipzig, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Department für Frauen- und Kindermedizin, Leipzig, Leipzig, Deutschland
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Wieland Kiess
- Universität Leipzig, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Department für Frauen- und Kindermedizin, Leipzig, Leipzig, Deutschland
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Ulrike Rothe
- Med. Fakultät der TU Dresden, Dresden, Deutschland
| Veröffentlicht: | 8. August 2016 |
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Gliederung
Text
Hintergrund: In der Literatur ist ein Inzidenzgefälle von Nord nach Süd sowie von West nach Ost bezüglich der Inzidenzraten von Typ 1 Diabetes beschrieben [1]. Vor der Wende existierte ein Zentrales Diabetes-Register für ganz Ostdeutschland zur Registrierung aller Diabetes Fälle. Seit 1999 (9 Jahre nach der Wende) ist ein Kinder-Diabetes-Register für Sachsen etabliert. Somit ist ein Vergleich der Zeiträume – Betrachtung der Entwicklung über die Zeit – für das Land Sachsen möglich.
Methoden: Im Zentralen Diabetes-Register Karlsburg wurden damals bis 1989 alle Diabetiker gemeldet und aggregiert. Einmal im Jahr wurden durch alle 227 Kreis- bzw. Stadtbezirksstellen der Bestand an Diabetikern, die Neuerkrankungen sowie die Verstorbenen erfasst. Diese wurden nach Alter, Geschlecht und Art der Behandlung aufgeschlüsselt. Das Karlsburger-Register hatte eine Vollständigkeit von 98% [2]. Zur Auswertung stehen Daten von 1982 bis 1989 von allen insulinpflichtigen Kindern von 0-15 Jahren aus den Bezirken Leipzig, Dresden und Chemnitz (damals Karl-Marx-Stadt) zur Verfügung. Diese drei Bezirke zusammen umfassen das heutige Gebiet von Sachsen. Die Erfassungsrate des jetzigen Kinder-Diabetes-Registers beträgt 97% [1]. Die Inzidenzraten werden in Personenjahren (PJ) angegeben.
Ergebnisse: In Sachsen ist ein signifikanter Anstieg der Inzidenzrate von Typ 1 Diabetes bei Kindern im Alter von 0 bis 15 Jahren zu verzeichnen. Für den 5jährigen Zeitraum von 1985 bis 1989 war die Inzidenzrate 8 pro 100.000 PJ (95% CI 7,1-8,8). In dem 5jährigen Zeitintervall von 2000 bis 2004 stieg die Inzidenzrate auf 16,8 pro 100.000 PJ (95% CI 15,1-18,4) und von 2010 bis 2014 auf 23,4 pro 100.000 PJ (95% CI 21,4-25,4).
Zusammenfassung: In der Literatur wird über genetische, immunologische und umweltbedingten Faktoren als mögliche Ursachen für den Typ 1 Diabetes diskutiert. Der in dieser Studie ermittelte signifikante Anstieg der Inzidenzrate von Typ 1 Diabetes über die Zeit lässt viele Fragen offen, deshalb wäre es interessant diverse Umweltparameter in zukünftigen Studien zu berücksichtigen, um mögliche krankheitsbegünstigende Faktoren eindämmen zu können.
Literatur
- 1.
- Bendas A, Rothe U, Kiess W, Kapellen TM, Stange T, Manuwald U, Salzsieder E, Holl RW, Schoffer O, Stahl-Pehe A, Giani G, Ehehalt S, Neu A, Rosenbauer J. Trends in Incidence Rates during 1999-2008 and Prevalence in 2008 of Childhood Type 1 Diabetes Mellitus in Germany--Model-Based National Estimates. PLoS One. 2015 Jul 16;10(7):e0132716. DOI: 10.1371/journal.pone.0132716
- 2.
- Michalelis D, Jutzi E. Epidmiologie des Diabetes mellitus in der Bevölkerung der ehemaligen DDR. Alters- und geschlechtsspezifische Inzidenz- und Prävalenztrends im Zeitraum 1960-1987. Zeitschrift für Klinische Medizin. 1991; 46: 59-64.
