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HEC 2016: Health — Exploring Complexity
2016 Joint Conference of GMDS, DGEpi, IEA-EEF, EFMI

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V.
Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie e. V.

28.08. - 02.09.2016, München

Evaluation des DFG-Förderinstruments „Nachwuchsakademie Klinische Studien“ aus Förderer-Perspektive bezüglich mittelfristiger akademischer Verwertung durch die Teilnehmer/innen der bisherigen vier Ausrichtungsrunden 2008 – 2012

Meeting Abstract

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  • Levka Dahmen - Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie, Fakultät für Gesundheit der Universität Witten/Herdecke, Witten, Deutschland
  • Frank Krummenauer - Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie, Fakultät für Gesundheit der Universität Witten/Herdecke, Witten, Deutschland

HEC 2016: Health – Exploring Complexity. Joint Conference of GMDS, DGEpi, IEA-EEF, EFMI. München, 28.08.-02.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocAbstr. 048

doi: 10.3205/16gmds011, urn:nbn:de:0183-16gmds0117

Veröffentlicht: 8. August 2016

© 2016 Dahmen et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: 2008 wurde DFG-seitig erstmalig die Ausrichtung der Nachwuchsakademie „Klinische Studien“ gefördert, gefolgt von drei weiteren Runden in den Jahren 2009, 2010 und 2012. Ansatz dieses DFG-Förderinstruments ist die zielgerichtete Weiterqualifikation des (zahn)ärztlichen Nachwuchses deutscher Fakultäten bezüglich methodischer, regulatorischer und praktischer Belange Klinischer Studien; Basis ist ein schon zur Bewerbung um die Teilnahme vorgeschlagenes „Akademie-Projekt“. Dieses einjährig durch die DFG als Sachbeihilfe förderbare Projekt soll eine umfangreichere Nachfolge-Förderantragstellung ermöglichen wie zum Beispiel im Rahmen des Förderprogramms „Klinische Studien“ von DFG und BMBF. Hierzu wurde nun mit dem Förderer beschlossen, das Förderinstrument entlang der bisherigen Ausrichtungsrunden retrospektiv bezüglich Teilnehmer-seitig erreichter akademischer Verwertungen der „Akademie-Projekte“ zu evaluieren.

Material und Methoden: Sämtliche Teilnehmer/innen der vier Ausrichtungsrunden wurden im Juni 2015 zum akademischen Verwertungsprofil des eigenen Akademie-Projektes schriftlich befragt; die Koordinatoren der jeweiligen Akademien waren informiert und unterstützten die Initiative explizit. Nach einer jeweils maximal zweimaligen persönlichen Mahnung um ausgebliebene Antwort wurde mit Stichtag 08.09.2015 ein anonymisierter Datensatz aus den erhaltenen Rücklaufen generiert. Primäre Endpunkte der Evaluation waren die pro Akademie-Projekt berichtete (aus dem Projekt abgeleitete) Publikationszahl, der damit generierte, gewichtet den Teilnehmer/innen zustehende kumulierte Impact-Faktor [IF-Punkte] sowie die (aus dem Projekt abgeleitete) kumulative Folge-Fördersumme [€].

Ergebnisse: An den vier Ausrichtungsrunden nahmen jeweils 22, 25, 25 und 20 Personen teil; laut DFG stellten davon 18, 21, 20, und 14 einen Antrag auf Förderung eines Akademie-Projektes. DFG-seitig wurden davon 83%, 52%, 65% und 64% bewilligt.

Von den insgesamt 92 Teilnehmer/innen der vier Ausrichtungsrunden hatten bis zum Stichtag der Evaluation insgesamt 64 Befragte geantwortet (70%), darunter 13, 19, 14 respektive 18 Teilnehmer/innen der Ausrichtungsrunden 1 – 4.

Von den Befragten berichteten zu den vier Ausrichtungsrunden 62%, 42%, 64% und 39% eine DFG-Förderung des Akademie-Projektes. Ferner berichteten jeweils 69%, 58%, 86% respektive 50% der Antwortenden, das Projekt durchgeführt zu haben irrespektive der DFG-Förderentscheidung.

Aus diesen durchgeführten Projekten sind bis zum August 2015 insgesamt 27 Publikationen in peer review-Zeitschriften erwachsen, darunter 18 unter Erstautorschaft der Akademie-Teilnehmer/innen. Für die vier Ausrichtungsrunden ergab sich dabei jeweils eine mediane kumulierte Impact-Summe von 0 P.

Von den 64 Befragten berichteten ferner insgesamt 21 (33%) einen Folge-Förderantrag gestellt zu haben auf Basis des Akademie-Projektes (54%, 32%, 36% und 17% in den vier Ausrichtungsrunden); hierbei wurden viermal die Förderprogramme „Klinische Studien“ von DFG und BMBF adressiert. Insgesamt 13 dieser 19 Folge-Antragsteller (jeweils 5, 4, 2 respektive 2 Teilnehmer/innen) berichteten den Erhalt einer Folge-Förderung aus dem Akademie-Projekt; bewilligt wurden im Median 108.000 €, 165.000 €, 0 € respektive 190.000 € für die Folge-Antragsteller.

Schlussfolgerung: Aus DFG-Perspektive muss das Förderinstrument Nachwuchsakademie „Klinische Studien“ kritisch hinterfragt werden. Trotz zum Teil sechs Jahre zurück liegender Förderzusagen für die im Vordergrund stehenden „Akademie-Projekte“ zeigt sich über die bisher vier Ausrichtungsrunden hinweg eine nur moderate publikatorische Vewertung. Gleichzeitig ergab sich jedoch eine sichtbare Folgeförder-Aktivität. Gründe für diese Inkonsistenz zwischen den gewählten Endpunkten der Evaluation können in der Natur der „Akademie-Projekte“ liegen (z.B. Vorbereitung eben eines Folge-Förderantrags als Akademie-Projekt) und daher schwieriger Publizierbarkeit unmittelbarer Projektergebnisse.