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HEC 2016: Health — Exploring Complexity
2016 Joint Conference of GMDS, DGEpi, IEA-EEF, EFMI

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V.
Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie e. V.

28.08. - 02.09.2016, München

Publikatorische Verwertung von Dissertationsprojekten zum „Dr. med.“ und „Dr. med. dent.“ im Zeitraum bis zu drei Jahren nach Verteidigung – Ergebnisse eines benchmarkings zweier Fakultäten

Meeting Abstract

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  • Dana Thies - Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie, Witten, Deutschland
  • Frank Krummenauer - Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie, Fakultät für Gesundheit der Universität Witten/Herdecke, Witten, Deutschland

HEC 2016: Health – Exploring Complexity. Joint Conference of GMDS, DGEpi, IEA-EEF, EFMI. München, 28.08.-02.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocAbstr. 037

doi: 10.3205/16gmds009, urn:nbn:de:0183-16gmds0099

Veröffentlicht: 8. August 2016

© 2016 Thies et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Es wurde eine retrospektive Evaluation des dreijährigen Verwertungsprofils von Promotionsprojekten zum „Dr. med.“ und „Dr. med. dent.“ an den Departments Humanmedizin und Zahnmedizin der Fakultät für Gesundheit der Universität Witten/ Herdecke (UWH) sowie an einer Fakultät für Medizin in den neuen Bundesländern vorgenommen.

Material und Methoden: Ausgehend von sämtlichen Verteidigungen zum „Dr. med.“ und „Dr. med. dent.“ an der Fakultät für Gesundheit der UWH im Zeitraum 2009 – 2011 wurden Matched Pairs mit Disziplin- und themenverwandten Verteidigungen des gleichen Zeitraums an einer Fakultät für Medizin in den neuen Bundesländern gebildet. Aus insgesamt 170 Verteidigungen an der UWH im betrachteten Zeitraum konnten so 104 Verteidigungs-Paare gebildet werden. Für diese 208 Verteidigungen wurde die publikatorische Verwertung im Zeitraum von bis zu drei Jahren nach Verteidigung quantifiziert, indem u.a. via PubMed sowie via Google entlang der Namen von Promovierten und Betreuenden nach Publikationen mit thematischer Überlappung zum Thema der verteidigten Dissertation gesucht wurde. Dokumentiert wurden sämtliche aus einem peer review erwachsenen Artikel; Kongress-abstracts und Buchbeiträge wurden nicht berücksichtigt. Für sämtliche auffindbaren Publikationen wurden dann der Impact-Faktor der Zeitschrift zum Bezugsjahr 2014 und daraus abgeleitet der den jeweiligen Promovierten zukommende gewichtete Impact-Faktoranteil entsprechend der vorliegenden Autorenlistung bestimmt. Die beiden Fakultäten wurden dann hinsichtlich des Anteils verteidigter Promotionen mit mindestens einer peer review-Folgepublikation gegenübergestellt mittels eines McNemar-Tests zum Signifikanzniveau 5%.

Ergebnisse: Im betrachteten Verteidigungs-Zeitraum wurden an der UWH 99 (58%) Verteidigungen zum „Dr. med.“ und 71 (42%) Verteidigungen zum „Dr.med. dent“ dokumentiert; unter den 104 mit einem vergleichbaren Thema der Vergleichs-Fakultät gepaarten Verteidigungen erfolgten 61 (59%) zum „Dr. med.“ und 43 (41%) zum „Dr. med. dent.“. Zu den an der UWH verteidigten Promotionsprojekten führten 26 (25%) im dreijährigen Zeitraum nach Verteidigung zu mindestens einer Publikation (5 darunter sogar zu zwei oder mehr Publikationen), zu den an der Vergleichs-Fakultät verteidigten Promotionen 33 (32%, 6 darunter zu zwei oder mehr Publikationen); dieser Unterschied im publikatorischen Verwertungsprofil zeigte sich zwischen den beiden Fakultäten nicht statistisch signifikant (McNemar p=0.337). Aus den 26 Verteidigungen an der UWH mit Folge-Publikationen erwuchsen 19 Publikationen mit positivem Impact-Faktor von im Median 1.56 P (Quartilspanne 0.94 – 4.92 P), unter den 33 an der Vergleichs-Fakultät verteidigten Promotionen mit Folge-Publikationen erwuchsen 31 Publikationen mit positivem Impact-Faktor von im Median 3.22 P (1.83 – 4.44 P). Den Promovierten wurde daraus ein gewichteter Impact-Faktoranteil von im Median 0.26 P (0.18 – 0.36 P) respektive 0.33 P (0.09 – 1.46 P) zugeschrieben.

Schlussfolgerung: An beiden Fakultäten zeigte sich nur eine moderate publikatorische Verwertung von Promotionsprojekten zum „Dr. med.“ und „Dr. med. dent.“; konkret ergab sich nur aus jeder vierten respektive dritten im Zeitraum 2009 – 2011 verteidigten Promotion eine sichtbare Publikation. In der Vergleichs-Fakultät zeigte sich gleichzeitig bei vergleichbarer Publikationshäufigkeit ein im Median doppelt so hoher Impact-Faktor pro Folge-Publikation aus einem Promotionsprojekt. In beiden Fakultäten zeigten sich zumeist nachgeordnete Positionen der Promovierten in den erkannten Autoren-Reihenfolgen.