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MAINZ//2011: 56. GMDS-Jahrestagung und 6. DGEpi-Jahrestagung

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V.
Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie e. V.

26. - 29.09.2011 in Mainz

Dokumentieren – aber womit? – aber wie? Ein gutes Dokumentationsprogramm garantiert noch keine gute Datenqualität

Meeting Abstract

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  • Walter Voigt - Comprehensive Cancer Center Ulm CCCU, Ulm
  • Elvira Kuhn - Fachhochschule Trier, Wirtschaftsinformatik, Organisation und Informationsmanagement, Trier

Mainz//2011. 56. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds), 6. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi). Mainz, 26.-29.09.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gmds548

doi: 10.3205/11gmds548, urn:nbn:de:0183-11gmds5485

Veröffentlicht: 20. September 2011

© 2011 Voigt et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Es gibt kaum ein Gebiet, auf dem die Standardisierung so weit fortgeschritten ist, wie in der Tumordokumentation (ca. 1980 die ADT Basisdokumentation, ca. 1990 die Spezialdokumentation der ADT, seit 2000 die DKG Leitlinien für Zentren mit den Kennziffern zur Qualitätssicherung.

Man sollte meinen, dass die Software sich ebenso schnell entwickelt hat. Dem ist aber nicht so!

Der IT-Markt ist in diesem Segment sehr zurückhaltend. Die Zielgruppe ist zu klein. Vereinzelt werden Programme für spezielle Lokalisationen (Darmzentren, Brustzentren etc.) angeboten. Diese Programme sind mit Merkmalen überfrachtet nach dem Motto: Wer viel anbietet, bietet jedem etwas. Für die Kennziffern der DKG (Deutsche Krebsgesellschaft) und die Zertifizierung genügt eine Untermenge dieser Merkmale.

Material und Methoden: Aus diesem Grund hat das Klinische Krebsregister sich im Jahr 2000 zu einer Eigenentwicklung entschlossen. Nacheinander wurden unter dem Dach des SAP i.s.h*med die folgenden Programme entwickelt:

  • CREDOS-B (Cancer Retrieval Evaluation and DOcumentation System) eine Tumorbasisdokumentation für alle Tumoren (Solide Tumoren und Systemerkrankungen)
  • CREDOS-S eine Tumordokumentation mit der Möglichkeit zur Entwicklung von Dokumentationen für Zentren (Brust-, Darm-, Prostata-, Hautzentren, etc.)
  • USMS Ulmer StudienMonitorSystem zur Dokumentation von Studien und Studienpatienten
  • ULTIMA 2 ULmer TumorboardInformations- und Managementsystem

Damit wurde eine IT-Lösung für die Fragestellungen der CCC geschaffen. Aber hat man damit die Garantie für eine gute Datenbasis? Die Antwort ist: Nein! Dies ist eine notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung. Ausgehend von den Eigenschaften einer guten Dokumentation, werden Alternativen der Organisation der Dokumentation aufgezeigt: KIS-Integration ja-nein, zentrale versus dezentrale Dokumentation, Clinical Pathways, prozessorientierte Dokumentation. Es werden die Vor- und Nachteile erwogen und die Ulmer Lösung vorgestellt.

Ergebnisse: In Ulm wird die Tumorbasisdokumentation zentral im KKR durchgeführt. Die Spezialdokumentationen der Zentren werden teils zentral im KKR (Darmzentrum, Hautzentrum) teils dezentral in den Zentren (Prostatazentrum) durchgeführt.

Die Studiendokumentation wird zentral im KKR von MD durchgeführt.

Das Tumorboard erfolgt teils durch Sekretärinnen (Anmeldung), Mediziner und oder Dokumentare (Anmeldung, Fragestellung, Befunde) und ärztliche Referenden (Beschluss, Freigabe).

Diskussion: Eine wissenschaftliche Dokumentation braucht eine gute Qualität in der Verschlüsselung der Lokalisation, der Histologie und der TNM Klassifikation. Wenn dies nicht gewährleistet werden kann, ist sie nicht brauchbar. Diese Arbeit kann nicht von Ärzten im Vorbeigehen erledigt werden. Dies kann nur durch geschulte Dokumentare, die sich ständig fort- und weiterbilden, sichergestellt werden.

Schlussfolgerung: Die wissenschaftliche Dokumentation muss nicht prozessorientiert durchgeführt werden. Aber die einzelnen Stationen des Behandlungsworkflows müssen im KIS abgebildet werden und den Dokumentaren bei der zentralen Dokumentation zur Verfügung stehen.


Literatur

1.
Wagner, Dudeck, Hermanek
2.
http\www.ccc-ulm.de Externer Link
3.
CREDOS Benutzerhandbuch. CCCU. 2010
4.
Bachelorarbeit, ".....", Lana Kempfer, Hochschule Ulm, 2011
5.
www.....Deutsche Krebsgesellschaft Leitlinien Zentren