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Der CHILI Ansatz für Transferstatistiken zur Abnahme- und Konstanzprüfung in Teleradiologie-Netzwerken über mehrere Knotenpunkte
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Veröffentlicht: | 20. September 2011 |
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Hintergrund: Die Teleradiologie ist wahrscheinlich das am weitesten fortgeschrittene Gebiet der Telemedizin, das in Routine angewendet wird. Seit 2009 steht eine Norm zur Qualitätssicherung in der Teleradiologie (DIN 6868-159 [1]) zur Konstanz und Abnahmeprüfung von Teleradiologiesystemen zur Verfügung [2]. Diese sieht u.a. vor, dass die Zeit vom Versand bis zum Empfang auf der Gegenseite gemessen wird. Beim direkten Datentransfer von einem Punkt zum nächsten, ist eine Messung der Übertragungszeit leicht möglich. Dieser Beitrag stellt ein Verfahren vor, mit dem die Übertragung auch über mehrere, nicht zeitsynchrone, Knotenpunkte verlässlich gemessen werden kann.
Material und Methoden: Das vorgeschlagene Verfahren nutzt HTTP Post-Requests, um die benötigten Daten parallel zum eigentlichen Bildtransfer zu übermitteln. Vor der eigentlichen Bildübertragung übermittelt der Sender eine Statistik-Nachricht, mit einer eindeutigen Transfer-ID sowie der lokalen Systemzeit, an den Empfänger. Dies ermöglicht dem Empfänger die Zeitdifferenz zu berechnen, wodurch die relative Übertragungsdauer ermittelt werden kann. Anschließend werden die Bilddaten mit der generierten Transfer-ID versendet.
Die Übermittlung der Transfer-ID mit den Bilddaten ist für jedes Protokoll verschieden. Bei einem DICOM-Transfer können private Felder im Association-Request genutzt werden. Bei einem Upload via HTTP kommen HTTP-Header Parameter zum Einsatz. Es existieren weitere Möglichkeiten für herstellerspezifische und andere gebräuchliche Protokolle wie SSH, E-Mail, etc.
Nach Beendigung des Bildtransfers schickt der Sender kontinuierlich Statistikanfragen an den Empfänger, welcher nach dem vollständigen Transfer mit einer Statistik-Nachricht (Anzahl der erfolgreich verarbeiteten Bilder, Empfangszeit sowie berechneter Zeitdifferenz) antwortet. Die Kommunikation geht hierbei immer vom Sender aus, was die Datenübertragung zwischen den Systemen erleichtert, da die Verbindung nur in eine Richtung aufgebaut werden muss.
Nach Beendigung des Transfers kann jeder Knoten die Daten des nächsten abfragen und so eine komplette Transferstatistik erstellen.
Ergebnisse: Das vorgeschlagene Statistik-Protokoll wurde implementiert und in mehreren Teleradiologie-Netzwerken installiert. Das System erstellt automatische Statistiken und erlaubt, die Konstanz der beteiligten Systeme kontinuierlich zu überwachen. Dies ist sogar für komplexe Routen über mehrere Knoten mit verschiedenen Übertragungsprotokollen möglich.
Endnutzern und Administratoren ist es möglich auf einen Blick zu sehen, ob die Bilddaten vom Sender zum Endsystem in den von der DIN 6868-159 für die Teleradiologie geforderten 15 Minuten ohne Fehler übertragen wurden. Weiterhin können automatische Warnungen versendet werden, falls eingestellte Grenzwerte überschritten wurden. Aus den Ergebnissen werden Protokolle zur Dokumentation der Abnahme- und Konstanzprüfung erzeugt.
Schlussfolgerungen:
Nutzer können die Qualität der Übertragung in Teleradiologiesystemen über mehrere Knoten mit unterschiedlichen Übertragunsprotokollen einfach messen. Auch die Probleme von nicht zeitsynchronen Servern können mit der vorgeschlagenen Methode gelöst werden.
Literatur
- 1.
- DIN 6868-159:2009-03 (D). Sicherung der Bildqualität in röntgendiagnostischen Betrieben – Teil 159: Abnahme- und Konstanzprüfung in der Teleradiologie nach RöV. Berlin: Beuth; 2009. Available from: www.beuth.de
- 2.
- Engelmann U, Seidel B. DIN 6868-159: A German standard for quality assurance in teleradiology. Int J CARS. 2009;4(Suppl 1): S158-S159.