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Verteilung des Augeninnendruckes und seine Assoziationen mit okulären Parameteren und kardiovaskulären Risikofaktoren: Gutenberg Health Study
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Veröffentlicht: | 20. September 2011 |
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Ziel: Evaluation der Verteilung des Augeninnendruckes (IOD) in einer populationsbasierten Erwachsenenbevölkerung sowie seine Korrelationen mit okulären Parametern und kardiovaskulären Risikofaktoren.
Methodik: Die Gutenberg Health Study ist eine prospektive, populationsbasierte Beobachtungsstudie aus der Region Mainz-Bingen mit insgesamt circa 15.000 Teilnehmern. Die Studienpopulation ist stratifiziert nach Altersdekaden, Geschlecht und Wohnort. Das Alter der Teilnehmer liegt bei Erstuntersuchung zwischen 35 und 74 Jahren. Alle Teilnehmer durchlaufen Untersuchungen nach standardisiertem Protokoll bestehend aus umfangreichen Fragebögen, einer augenärztlichen Untersuchung mit Spaltlampe, non-contact Tonometrie, Fundusfotographie, Hornhautdickenmessung und Gesichtsfeldtestung sowie internistische Untersuchungen mit Schwerpunkt auf kardiovaskulären Parametern. Für diese Auswertung wurden die ersten 5000 Probanden herangezogen. Augen mit erfolgter Augenoperation oder unter drucksenkender Medikamententherapie wurden von der Analyse ausgeschlossen.
Ergebnisse: Der mittlere IOD (±SD) von 4335 eingeschlossenen Teilnehmern beträgt bei beiden Augen 14,0 ±2,6 mm Hg, bei rechten Augen 13,9 ±2,7 mm Hg und bei linken Augen 14,0 ±2,7 mm Hg. Männer (n=2216) haben einen signifikant höheren Mittelwert (p=0,009) als Frauen (n=2119) mit 14,1 ±2,7 mm Hg gegenüber 13,9 ±2,5 mm Hg. In den Assoziationsanalysen wurden positive Korrelationen für dunkle Irisfarbe, Hornhautdicke, Body-Mass-Index, Gewicht, Hüftumfang (nur bei Frauen), Taillenumfang und Taille-Hüft-Verhältnis sowie für die Diagnosen Arterielle Hypertonie, Diabetes mellitus, Nikotinabusus, Adipositas und Hyperlipoproteinämie gefunden. Zunehmendes Alter zeigt bei Frauen eine signifikant negative Korrelation in der multivariablen Analyse.
Schlussfolgerungen: Der Mittelwert des IOD lag unter vergleichbaren Erhebungen unter Kaukasiern. Zunehmendes Lebensalter bei Frauen ist überraschenderweise mit einem abnehmenden Augeninnendruck korreliert. Erhöhter IOD geht einher mit positiven kardiovaskulären Risikofaktoren, insbesondere Komponenten des metabolischen Syndroms.