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53. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

15. bis 18.09.2008, Stuttgart

Entwicklung einer Internet-basierten Datenbank mit Forschungsaktivitäten des Fachbereichs

Meeting Abstract

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  • Torsten Panholzer - Johannes Gutenberg-Universität, Mainz, Deutschland
  • Teena Vellaramkalayil - Johannes Gutenberg-Universität, Mainz, Deutschland
  • Kathy Taylor - Johannes Gutenberg-Universität, Mainz, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 53. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds). Stuttgart, 15.-19.09.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. DocSD2-1

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2008/08gmds242.shtml

Veröffentlicht: 10. September 2008

© 2008 Panholzer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung und Fragestellung

Der Fachbereich Medizin der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz bestehend aus über 50 Kliniken und Instituten hatte den Wunsch, eine Internet-basierte Forschungsdatenbank zu etablieren. Sie soll alle Informationen zu wissenschaftlichen Aktivitäten des Fachbereichs enthalten. Hierzu sollen sich die Mitglieder der Einrichtungen des Fachbereichs am System anmelden und ihre Forschungsprojekte, Publikationen, Vorträge, veranstalteten Kongresse, Patente und sonstige Aktivitäten eigenverantwortlich in die Datenbank eingegeben oder importieren und sie kontinuierlich aktualisieren. Habilitationen und Promotionen werden vom Dekanat hinzugefügt.

Primäres Ziel des Systems ist es, weltweit via Internet einen Einblick in die Forschungsleistung des Fachbereichs zu ermöglichen. Daneben soll die Datenbank das Wissenschaftsmanagement unterstützen. So sollen die Inhalte herangezogen werden, um automatisiert einen jährlichen Forschungsbericht des Fachbereichs und der einzelnen Einrichtungen zu erstellen. Die Daten sollen ferner Grundlage für die leistungsorientierte Mittelvergabe des Dekanats sein. Zu klinischen Studien, als eine Form von Forschungsprojekten, sollen zusätzliche Informationen abgefragt werden können, die auf dieser Ebene bisher nicht zur Verfügung standen.

Der Dekan des Fachbereichs beauftragte das Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik mit der Implementierung dieses Software-Systems.

Material und Methoden

Im Zuge einer objektorientierten Systementwicklung wurde eine 3-Schichten-Architektur erstellt, die die identifizierten Geschäftsprozesse handhaben kann. Herzstück des Systems ist die Managementschicht, die einerseits die Präsentationschicht für den Benutzer bereitstellt und andererseits mit der Datenbankschicht kommuniziert. Die Managementschicht besteht aus Servlets, also in Java geschriebene Klassen, deren Instanzen innerhalb eines Java-Enterprise-Edition-Anwendungsservers Anfragen von Benutzern entgegennehmen und beantworten. Die Antwort in Form von html-Seiten wird von speziellen Servlets, den Java Server Pages (JSP), dynamisch erzeugt. JSP ist eine von Sun Microsystems entwickelte Technologie. Die Daten werden in der Form der Extensible Markup Language (XML) zwischen den Schichten ausgetauscht und in einer nativen XML-Datenbank gespeichert.

Ergebnisse

Das System wurde von uns entwickelt und steht unter http://forschungmedizin.uni-mainz.de für öffentliche Abfragen zur Verfügung.

Ohne Anmeldung kann man in der Datenbank nach Namen und Begriffen suchen und sich Übersichten zu den Forschungsaktivitäten einer Einrichtung oder des gesamten Fachbereichs eines bestimmten Jahres ausgeben lassen. Für angemeldete Benutzer ist es möglich, Daten der eigenen Einrichtung einzugeben. Später können diese Daten nur vom Benutzer, der sie ursprünglich eingegeben hat, bearbeitet oder gelöscht werden.

Mittlerweile haben über 300 angemeldete Benutzer wissenschaftliche Aktivitäten aus den vergangenen vier Jahren komplett eingetragen. Aus dem Datenbankinhalt wurde bereits ein jahresbezogener Forschungsbericht erstellt und automatisiert Punkte für die leistungsorientierte Mittelvergabe des Dekanats berechnet. Ferner konnten anlässlich einer Evaluation des Fachbereichs durch den Wissenschaftsrat Daten aus dem System zusammengestellt werden, die nur für angemeldete Benutzer, also für Mitglieder des Fachbereichs Medizin, einzusehen sind. Dazu gehören die Finanzierung von Projekten, Kooperationen mit anderen Forschungseinrichtungen, die Wertigkeit der Publikationen nach Impact Faktoren und Details zu klinischen Studien.

Diskussion

Das System wurde von der Konzeption bis zur Implementierung objektorientiert entwickelt. Zusammen mit dem konsequenten Einsatz moderner Web-Technologie konnte eine gute Performanz und Robustheit erzielt werden. Die Antwortzeiten des Systems sind auch bei umfangreichen Datenabfragen sehr kurz.

Bei den Benutzern, die Daten eingeben, wurde eine gute Akzeptanz erreicht. Denn das System ist mit Blick auf leichte Bedienbarkeit und sehr guter Benutzungsergonomie (Grundsätze der benutzerorientierten Softwaregestaltung, ISO13407) konzipiert. Dies bedeutet, dass der Anwender schnell mit der Bedienung der Oberflächen vertraut ist. Auch steht ihm eine kontextbezogene Hilfe zur Verfügung. Darüber hinaus müssen nicht alle Daten manuell eingegeben werden. Es besteht die Möglichkeit, Journalpublikationen aus der Literaturdatenbank PubMed zu importieren.

In der Forschungsdatenbank werden die Daten ausschließlich im XML-Format gehalten. Die Struktur der XML-Dokumente ist in Schemata definiert und entspricht dem Standard des World Wide Web-Konsortiums. Da XML ein universelles Datenaustauschformat ist, können Daten auch direkt in der konzipierten XML-Struktur von Fremdsystemen geliefert oder mit anderen Datenbanken ausgetauscht werden.

Als weitere Schritte sind geplant, die Abwicklung von Dissertationsverfahren und Antragsverfahren für Forschungsförderungen in das System zu integrieren.